Krombholz bleibt Chef der KV Bayerns

Die KV Bayerns setzt auf Kontinuität: Dr. Wolfgang Krombholz und sein Stellvertreter Dr. Pedro Schmelz stehen weiter an der Führungsspitze.

Von Christina Bauer Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Der Allgemeinarzt Dr. Wolfgang Krombholz ist am Samstag als Vorstandsvorsitzender der KV Bayerns in seinem Amt bestätigt worden. Bei der ersten Vertreterversammlung (VV) der neuen Legislaturperiode sprachen sich 44 der 50 VV-Mitglieder für Krombholz aus. Ebenfalls bestätigt wurde der Augenarzt Dr. Pedro Schmelz als fachärztliches Vorstandsmitglied und erster stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Er erhielt 43 Stimmen. Zweite stellvertretende Vorstandsvorsitzende, zugleich Vorstandsmitglied für die Psychotherapeuten, ist jetzt Dr. Claudia Ritter-Rupp. Die Fachärztin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie wurde mit 39 Stimmen gewählt. Die bisherige zweite Stellvertreterin Dr. Ilka Engert kandidierte erneut, konnte sich aber nicht durchsetzen.

Vorsitzende der Vertreterversammlung bleibt. Dr. Petra Reis-Berkowicz. Die niedergelassene Allgemeinmedizinerin wurde mit 42 von 50 Stimmen im Amt bestätigt. Ihre neuen Stellvertreter sind der Pneumologe Dr. Andreas Hellmann und der Psychologische Psychotherapeut Rudi Bittner.

"Wir wollen die guten Erfahrungen der letzten sechs Jahre fortsetzen", sagte Krombholz nach seiner Wahl. Ein wesentlicher Faktor dabei sei die Zusammenarbeit der verschiedenen Arztgruppen. "Wir wollen unsere Kraft nicht gegeneinander, sondern miteinander anwenden."

Für die KVB kündigte Krombholz die Einrichtung einer eigenen Abteilung für Versorgungsforschung an. Das solle der Bedeutung dieses Bereichs für die ambulante Versorgung Rechnung tragen. Es gehe dabei etwa um die Frage, welche Faktoren ambulante Versorgungsbedarfe bestimmen. Hier sei außer der Morbidität auch der Einfluss regionaler Strukturen zu untersuchen.

Ferner bleibe es eine wichtige Aufgabe, junge Ärzte für die ländliche Versorgung zu gewinnen. Entsprechend müssten die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden. Mit der Reform des Bereitschaftsdienstes und der neuen Wirkstoffvereinbarung seien zuletzt einige Fortschritte erzielt worden.

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Schmelz sah Handlungsbedarf mit Blick auf die wirtschaftliche Situation der Niedergelassenen, die weiter stabilisiert werden müsse.

Auch Schmelz sprach sich für einen "engen Schulterschluss zwischen Hausärzten, Fachärzten und Psychotherapeuten" aus. Ein wichtiges Thema bleibe ferner der Abbau unnötiger Bürokratie.

Kritisch äußerte sich Schmelz zur finanziellen Diskrepanz zwischen ambulantem und stationärem Sektor. Solle das Credo "ambulant vor stationär" gelten, müsse der ambulante Bereich bessergestellt werden als bisher, stellte Schmelz klar.Die neue zweite stellvertretende Vorstandsvorsitzende Ritter-Rupp kündigte insbesondere Verbesserungen für die Psychotherapeuten an. "Die neue Psychotherapierichtlinie soll schnellstmöglich umgesetzt werden." Zudem sei ein wesentliches Ziel, die psychotherapeutische Versorgung für Patienten leichter zugänglich zu machen. Die Honorierung psychotherapeutischer Leistungen müsse sich ebenfalls verbessern. Ritter-Rupp kritisierte, die Referenzwerte für die Berechnung seien veraltet. Gerade im Bereich der Psychotherapie sei zudem die Bedarfsplanung weiterzuentwickeln. Aspekte wie Morbidität und Soziodemografie müssten einbezogen werden.

Die Legislaturperiode für den neu gewählten KVB-Vorstand läuft von 2017 bis 2022.

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