Brandenburg

Schulz neuer Kammerchef

Wachablösung an der Führungsspitze der Ärztekammer Brandenburg: Der langjährige Kammerpräsident Dr. Udo Wolter unterlag in einer Kampfabstimmung dem Orthopäden Frank- Ullrich Schulz.

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:

POTSDAM/COTTBUS. Die Ärztekammer Brandenburg (ÄKBB) hat einen neuen Vorstand. An ihrer Spitze stehen künftig zwei niedergelassene Ärzte. Der Orthopäde Frank-Ullrich Schulz führt die märkische Kammer als Präsident, und der Allgemeinmediziner Dr. Hanjo Pohle ist Vizepräsident.

Schulz löst den langjährigen Kammerpräsidenten Dr. Udo Wolter ab. Auf den Spitzenkandidaten des Marburger Bundes Wolter entfielen bei der Vorstandswahl am 21. Januar 38 Stimmen. Schulz gewann dagegen 47 Stimmen. Der 64-jährige Orthopäde aus Brandenburg an der Havel war als Spitzenkandidat der Liste der ambulant tätigen Fachärzte "Bündnis für Brandenburg" zur Kammerwahl im November angetreten.

"Ich freue mich sehr auf die Aufgaben, die vor mir liegen und bedanke mich bei allen Kammerdelegierten, die mich gewählt haben, für das Vertrauen", sagte Schulz kurz nach seiner Wahl zum Präsidenten. Vizepräsident Pohle sagte: "Egal was wir tun, wir müssen uns immer fragen, was es den Ärzten nützt". Die geänderte Formation an der Kammerspitze spiegelt eine Entwicklung, die Wolter bereits nach der Wahl der Delegierten kritisiert hatte.

Äußerst geringe Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung der angestellten Ärzte in der Kammer war äußerst gering. "Nur schlappe 30 Prozent haben sich an der Wahl beteiligt", so Wolter im Vorwort zum aktuellen Kammerblatt. Bei Ärzten in Niederlassung lag die Wahlbeteiligung demnach bei 50 Prozent, ebenso wie bei Ärzten in Behörden. Selbst Rentner und Ärzte ohne Tätigkeit erreichten mit 46 Prozent und sonstige Ärzte mit 34 Prozent eine höhere Wahlbeteiligung als die Klinikärzte (30 Prozent).

In der Delegiertenversammlung der ÄKBB sitzen insgesamt 92 Ärzte. Auch sie kommen mehrheitlich aus der ambulanten Medizin (57,6 Prozent). Die Krankenhausärzte stellen 23,9 Prozent der Delegierten, 9,8 Prozent sind ohne Tätigkeit.

Im sechsköpfigen Kammervorstand stellt der Hausärzteverband drei Mitglieder. Das sind Sigrid Schwark aus Bernau und die beiden Potsdamer Dr. Ingo Musche-Ambrosius und Reinhard Schleuß. Außerdem im Vorstand: Professor Stefan Kropp aus Kleinmachnow (Liste Freier Arztberuf), und als Vertreter des Marburger Bundes Hubertus Kruse aus dem südbrandenburgischen Forst und Dr. Steffen König aus Strausberg.

Der 68-jährige Wolter wird im Weiterbildungsausschuss der Kammer weiterhin mitarbeiten. Die neue Legislaturperiode geht bis zum Jahr 2020.

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