Brandenburg

Kammerwahl ein "ganz übles Spiel"?

Vorstandsmitglied König kritisiert in der MB-Mitgliederzeitung Absprachen vor der Wahl des Kammerpräsidenten.

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POTSDAM. Tiefe Gräben offenbaren sich in der Ärztekammer Brandenburg nach der Vorstandswahl. "Ein ganz übles Spiel" und "eine Lehrstunde auf dem Gebiet der politischen Intrige" war die Vorstandswahl der Kammer Ende Januar aus der Sicht von Dr. Steffen König, Vorstandsmitglied des Marburger Bundes (MB) Berlin/Brandenburg und der märkischen Kammer. Das schreibt König im Rahmen einer Analyse der märkischen Kammerwahlen in der Marburger Bund Zeitung.

König verweist darauf, dass der MB in der Delegiertenversammlung mit 29 von 92 Stimmen nach wie vor stärkste Fraktion sei. Dass der MB-Kandidat und langjährige Kammerpräsident Dr. Udo Wolter bei der Vorstandswahl gegen den niedergelassenen Facharzt Frank-Ulrich Schulz unterlag, bewertet König als "empfindliche Niederlage". König weiter: "Die drei anderen Fraktionen schmiedeten mit tatkräftiger Unterstützung der KV ein perfektes Bündnis gegen uns." Es sei schwierig, mit einer solchen Situation umzugehen. "Der Spielraum in einem KV-dominierten Vorstand ist eingeengt", so König weiter. Er spricht aber auch von der Aufgabe, Brücken zu bauen und die angestellten Ärzte in der Kammer zu vertreten.

Wenig erfreut haben Präsident und Vizepräsident der Kammer auf diese Wahlanalyse reagiert. Es sei höchst unverständlich, wie die Kammerwahlen aus den Reihen des Marburger Bundes wahrgenommen würden, ließen sie mitteilen. "Die Wahlen haben nach demokratischen Prinzipien stattgefunden. Dass es vor und nach den Wahlen politische Absprachen innerhalb beziehungsweise unter den einzelnen Fraktionen gegeben hat, ist politische Selbstverständlichkeit", so Schulz.

Der neue Kammerpräsident betonte ausdrücklich, dass es ihm ein großes Bedürfnis sei, im Sinne der gesamten Brandenburger Ärzteschaft zu agieren, um optimale Ergebnisse in der Kammerarbeit zu erzielen. Die Vielfalt der verschiedenen Fraktionen im Vorstand - Freier Arztberuf, Marburger Bund, Hartmannbund, Bündnis für Brandenburg und Hausärzteverband Brandenburg – soll demnach zu einem geschlossenen Auftreten der Ärzteschaft gebündelt werden. Vizepräsident Dr. Hanjo Pohle ergänzte: "Das, was am Ende zählt, sind die Arbeitsergebnisse."(ami)

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