Geschichtsforschung

Das Nazi-Erbe der Gesundheitsministerien

Wie sind die beiden deutschen Gesundheitsministerien nach dem Krieg mit dem schweren Erbe der Nationalsozialisten umgegangen? Eine Studie soll Klarheit schaffen.

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BERLIN. Nach mehreren anderen Bundesministerien soll nun auch die Nachkriegsgeschichte der beiden deutschen Gesundheitsministerien in Ost und West aufgearbeitet werden. Die Untersuchung starte zum 1. Juli und solle sowohl das Ministerium für Gesundheitswesen der DDR, das seit 1949 bestand, als auch das westdeutsche Bundesministerium, das 1962 gegründet wurde, einbeziehen, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Berlin mit.

Die beiden Teilstudien werden vom Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam unter Leitung von Frank Bösch und vom Institut für Zeitgeschichte in München unter Leitung von Andreas Wirsching durchgeführt. Beide Institute bearbeiten derzeit auch das Aufarbeitungsprojekt des Innenministeriums, aus dem das westdeutsche Gesundheitsministerium 1962 hervorging.

Die Ergebnisse der Studien sollen 2020 vorliegen und in einer Tagung der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Minister Hermann Gröhe (CDU) erklärte: "In der Zeit des Nationalsozialismus waren auch Teile des Gesundheitswesens daran beteiligt, die Würde der Menschen mit Füßen zu treten und Menschen zu vernichten, denen auf der Grundlage einer verbrecherischen Ideologie ein Lebensrecht abgesprochen wurde." (dpa)

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