Kommentar

Schmerzhaft, aber fair

Arndt StrieglerVon Arndt Striegler Veröffentlicht:

37 Jahre ist es her, dass Ärzte in Großbritannien gestreikt haben. Damals wie heute steckt das Land in einer tiefen Wirtschafts- und Finanzkrise. Damals wie heute sehen sich Politiker gezwungen, die Etats für Kliniken und Hausarztpraxen des staatlichen Gesundheitswesens zu kürzen.

Im Blickpunkt stehen dieses Mal die Rentenansprüche. Genauer gesagt die immer karger ausfallenden Rentenansprüche. Tatsache ist, dass jüngere britische Ärzte bis zu ihrem 68. Lebensjahr in der Praxis werden stehen müssen, um eine akzeptable Altersversorgung zu erreichen.

Gleichzeitig steigen die Rentenbeiträge - nicht nur für die mehr als 100.000 NHS-Ärzte, sondern auch für andere Berufe.

Unverständlich ist, warum sich die Mediziner im Vergleich zu anderen Staatsbediensteten benachteiligt fühlen. Hausärzte verdienen heute durchschnittlich umgerechnet mehr als 100.000 Euro jährlich.

Das ist mehr als viele andere Akademiker. Und wenn von Architekten, Anwälten, Verkäuferinnen und Handwerkern verlangt wird, den Gürtel enger zu schnallen, um gemeinsam durch die schwerste Wirtschaftskrise seit den 30er Jahren zu kommen, dann sollten auch die Ärzte ihren Beitrag leisten. Das mag schmerzen, ist aber fair.

Lesen Sie dazu auch: Wenig Verständnis für Ärztestreik in Großbritannien

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“