Frankreich

Viele Ärzte büßen 2013 Honorar ein

Die schlechte gesamtwirtschaftliche Lage schlägt auf die Honorare der Ärzte durch - Besserung ist nicht in Sicht.

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PARIS. In Frankreich haben viele Ärztegruppen 2013 finanzielle Einbußen im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen müssen. Bereits 2012 stand am Ende des Jahres im Vergleich zu 2011 ein Minus in den Büchern.

Nach neuen Angaben von Rechenzentren haben praktische Ärzte im vergangenen Jahr durchschnittlich 85.700 Euro netto verdient - nach Abzug der Praxiskosten, aber vor Steuern. Das entsprach einem Plus von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Zugleich mussten aber viele Facharztgruppen deutliche Einkommensrückgänge hinnehmen. Am schlimmsten traf es niedergelassene Chirurgen, deren Honorare 2013 um sieben bis neun Prozent gesunken sind. Grund dafür ist vor allem, dass ihre Praxiskosten deutlich gestiegen sind, wohingegen die Operationspauschalen, nach denen sie vergütet werden, seit Jahren streng budgetiert sind.

Ohne zwei Sondereffekte hätten auch praktische Ärzte Einbußen gehabt: Finanziell günstig hat sich für sie zum einen die besonders lange Grippewelle im Winter 2012/2013 ausgewirkt.

Hinzukam die Zahlung von 5000 Euro, die praktische Ärzte seit 2013 als Sonderprämie erhalten - aber nur, wenn sie die neuen Verschreibungsregeln beachtet und ihre Praxis modernisiert haben.

Mit einer Verbesserung der Einkommensituation der Ärzte in diesem Jahr ist nicht zu rechnen. Obwohl das Honorarvolumen aller niedergelassenen Ärzte jährlich nur um zwei Prozent wächst und zugleich die Arzneimittelausgaben langsam sinken, schreibt die französische Krankenversicherung weiterhin tiefrote Zahlen.

Weil Frankreich in diesem Jahr bei der Kreditaufnahme erneut die EU-Defizitkriterien von drei Prozent verfehlt, sind weitere Sparmaßnahmen absehbar. Sozialministerin Marisol Touraine hat neue Sparpläne im Sozial- und Gesundheitswesen in Aussicht gestellt. (DDB)

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