Frankreich

Verbot für Zigaretten-Logos und Magermodels

Zigarettenpackungen sollen in Frankreich nur noch in neutralen Packungen verkauft werden, und zu mageren Models droht ein Berufsverbot. Das sieht ein Gesetz zur Gesundheitsreform vor, das die Nationalversammlung jetzt beschlossen hat.

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PARIS. Zigarettenpackungen sollen in Frankreich nur noch in neutralen Packungen verkauft werden - also ohne farbige Marken-Logos.

Das sieht ein Gesetz zur Gesundheitsreform vor, das die französische Nationalversammlung am Dienstagabend gegen den Widerstand von Ärzten und der konservativen Opposition beschlossen hat.

Die Reform sieht auch die versuchsweise Einführung von Fixerstuben vor. Zudem wird die siebentägige Wartefrist für Abtreibungen abgeschafft.

Besonders mageren Models droht in Frankreich zudem künftig ein Berufsverbot. Das von der Nationalversammlung beschlossene Verbot sieht vor, dass auf französischen Modeschauen oder bei Foto-Shootings künftig keine Models mehr arbeiten dürfen, die einen bestimmten Body-Mass-Index unterschreiten.

Gesetz muss noch durch den Senat

Das Gesetz muss allerdings noch durch den Senat, den die oppositionellen Konservativen dominieren - die sehen das Berufsverbot für Mager-Models kritisch und sprechen von Diskriminierung.

Die Abgeordneten hatten den Passus vor anderthalb Wochen in den Gesetzentwurf zur Gesundheitsreform aufgenommen.

Sie fürchten, dass extrem dünne Models ein falsches Körperbild vermitteln können.

Wer trotz des Verbots extrem magere Models beschäftigt, dem würden bis zu sechs Monate Gefängnis und eine Strafe von 75.000 Euro drohen.

Model-Agenturen hatten kritisiert, es sei falsch, Magersucht als seelisch bedingte Krankheit und Schlankheit von Models zu vermischen.

Kernvorhaben: das Ende der Kostenerstattung

Kernvorhaben der Gesundheitsreform ist das Ende der in Frankreich traditionellen Kostenerstattung und die Einführung des Sachleistungsprinzips. Ärzte hatten dies als zu bürokratisch kritisiert. (dpa)

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