Umweltagentur warnt

Gefährliche Luftverschmutzung in Europa

Die Europäische Umweltagentur schlägt Alarm: Die Luftverschmutzung ist in Deutschland für mehr als 70.000 Todesfälle im Jahr verantwortlich. Ihr Appell: Feinstaub, Ozon und Co. müssen bekämpft werden, da sie gefährlich für die Gesundheit der Bürger sind.

Veröffentlicht:

KOPENHAGEN. Zum Start des UN-Klimagipfels in Paris hat die Europäische Umweltagentur (EEA) vor der hohen Luftverschmutzung in Europa gewarnt.

Trotz politischer Anstrengungen sind die meisten Stadtbewohner demnach einer Luftverschmutzung ausgesetzt, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als unsicher einstuft, wie die EEA am Montag in Kopenhagen berichtete.

"Luftverschmutzung ist das größte einzelne Gesundheitsrisiko in Europa", hieß es in dem Bericht.

"Es verkürzt Menschenleben und trägt zu schweren Krankheiten wie Herzkrankheiten, Atemproblemen und Krebs bei." Luftverschmutzung sei 2012 für über 430.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich gewesen.

Vorsicht vor Holzöfen

Gefährlichste Schadstoffe sind demnach Feinstaub, Ozon und Stickstoffdioxid. Könnten alle 28 EU-Staaten die WHO-Richtwerte zu Feinstaub einhalten, könnte das die Zahl der vorzeitigen Todesfälle laut den Untersuchungen der EEA um 144.000 verringern.

Als problematisch stuft die Umweltagentur auch die hohe Konzentration von Benzopyren durch die Nutzung von Holzöfen und Biomasse ein.

In Deutschland waren Feinstaub, Ozon und Stickstoffdioxid nach den Zahlen der EEA 2012 für rund 72.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Die Belastung mit Stickstoffdioxid ist demnach im Ruhrgebiet besonders groß.

Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist die Verschmutzung durch Feinstaub dagegen in den osteuropäischen Ländern am gefährlichsten.

Auf dem westlichen Balkan, in Ungarn und Italien leben die Menschen der EEA zufolge mit der größten Ozonbelastung.

Auf der Weltklimakonferenz in Paris, die vom 30. November bis 11. Dezember stattfindet, diskutieren die Teilnehmer über die Folgen des Klimawandels und Kindergesundheit. (dpa/eb)

Mehr zum Thema

„Mehr Ernsthaftigkeit“ nötig

Drogenbeauftragter für härteren Kurs gegen das Rauchen

Weiterentwicklung der Versorgung

Experte: Bei der Transformation international die Kräfte bündeln!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen