England

Alltag kehrt in Londoner Kliniken zurück

Noch immer werden Opfer des Terrorangriffs in Londoner Krankenhäusern behandelt.

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London. Nach dem jüngsten Terrorangriff in London, bei dem am vergangenen Wochenende sieben Menschen ums Leben kamen und 48 Patienten verletzt wurden, kehrt in den Londoner Krankenhäusern schrittweise die Normalität zurück. London verfügt über ein sehr gut organisiertes Netzwerk an Akutkrankenhäusern, um Trauma-Patienten im Notfall schnell zu versorgen. Sowohl Premierministerin Theresa May als auch der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan lobten die Ärzte und Rettungssanitäter für deren "kompetente und schnelle Handlungsweise" nach dem Terrorangriff.

Die bei dem Angriff auf der London Bridge verletzten Patienten wurden in fünf großen Kliniken behandelt: University College, St. Marys Hospital, St. Thomas Hospital, Kings College und Royal London Hospital. Am Dienstagnachmittag befanden sich noch 34 Patienten in fachärztlicher Behandlung; 21 davon so schwer verletzt, dass Ärzte von "lebensbedrohenden Verletzungen" sprachen.

Als am Samstagabend um kurz nach 22 Uhr Ortszeit die ersten Notrufe bei der Londoner Leitstelle eingingen, dauerte es sechs Minuten, bis die ersten Ärzte und Sanitäter vor Ort waren. Insgesamt kümmerten sich 80 Rettungssanitäter und ein Dutzend Ärzte um die Erstversorgung am Einsatzort.

Sowohl auf der London Bridge, wo die Terroristen mehrere Passanten mit einem Lieferwagen angefahren hatten, als auch im nahe gelegenen Borough Market, wo dutzende Passanten durch Messerstiche teils lebensgefährlich verletzt wurden, hätten die Ärzte schnell und kompetent entschieden, in welche Klinik welcher Patient eingeliefert wurde: Patienten mit Stichwunden wurden ins University College, St. Marys Hospital und Kings College verlegt. Die angefahrenen Patienten kamen in die anderen Trauma-Zentren. "Es hat alles reibungslos geklappt", so ein Einsatzleiter. Eine Sprecherin des University College fügte im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" hinzu: "Das ist alles jahrelang geprobt, um genau für einen solchen Ernstfall vorbereitet zu sein. Unsere Chirurgen werden täglich mit schlimmen Verletzungen konfrontiert. Der einzige Unterschied bei einem Terrorangriff ist die Zahl der Verletzten, die binnen kurzer Zeit versorgt werden müssen." Inzwischen sei wieder "weitgehend Normalität" in den Kliniken eingekehrt.(ast)

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