WHO schlägt Alarm

Immer mehr Cholerakranke in Südsudan

Seit dem jüngsten Ausbruch hat die Cholera im Südsudan bereits Hunderte Menschen getötet.

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JUBA. Der Cholera-Ausbruch im Bürgerkriegsland Südsudan kann aus Sicht von Gesundheitsexperten nur durch Stabilität und Sicherheit im Land eingedämmt werden. "Im derzeitigen Umfeld ist es sehr schwer, Cholera zu kontrollieren", sagte Joseph Wamala von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Südsudan.

Solange der Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und einer guten Gesundheitsvorsorge beschränkt sei, werde Cholera in dem ostafrikanischen Land immer wieder ausbrechen, sagte Chantal Umutoni vom UN-Kinderhilfswerk (Unicef).

"Dies ist der längste, am meisten verbreitete und tödlichste Cholera-Ausbruch seit der Unabhängigkeit des Südsudans" im Jahr 2011, teilte das UN-Nothilfebüro (Ocha) mit. Seit offiziellem Beginn des Ausbruchs vor einem Jahr, am 18. Juni 2016, sind der WHO zufolge mehr als 8367 Menschen erkrankt und 249 an der Durchfallerkrankung gestorben.

Seit dem Anfang des Bürgerkriegs Ende 2013 hat das ostafrikanische Land jedes Jahr einen Cholera-Ausbruch erlebt. Die Ausbrüche in 2014 und 2015 wurden Ocha zufolge bereits innerhalb von acht und fünf Monaten eingedämmt.

Je länger der Bürgerkrieg andauere, desto leichter verbreite sich die Krankheit, erklärt Wamala. "Denn inzwischen häufen sich die negativen Faktoren des Bürgerkriegs." Rund zwei Millionen Menschen sind nach UN-Angaben bereits innerhalb des Landes geflohen. Mit der Vertreibung der Menschen werde die Krankheit schneller verbreitet.

Die Kämpfe erschwerten Hilfsorganisationen zugleich den Zugang zu der betroffenen Bevölkerung, erläuterte Umutoni von Unicef. Wegen des Konflikts sind nur noch die Hälfte aller Gesundheitseinrichtungen im Land funktionsfähig. (dpa)

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