Schwache Pharma-Nachfrage

Durchwachsenes Jahr für Chemieindustrie

Der Branchenverband VCI korrigiert seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr erneut nach unten.

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FRANKFURT/MAIN. Die deutsche Chemieindustrie erlebt ein durchwachsenes Jahr. Nach einem starken zweiten Quartal sorgte die maue Nachfrage nach Pharmazeutika von Juli bis Ende September für Stagnation.

Gegenüber dem Vorquartal blieb die Produktionsmenge unverändert. Die Erzeugerpreise gingen um ein Prozent zurück und demzufolge der Branchenumsatz in gleicher Größenordnung.

"Die Geschäfte der Chemie haben sich im dritten Quartal schlechter entwickelt als im Vorquartal. Im Gegensatz zum bisherigen Jahresverlauf gingen erstmals die Auslandsumsätze zurück. Das bestätigt unsere bisherige Einschätzung, dass die wirtschaftliche Erholung der Weltwirtschaft noch nicht nachhaltig gesichert ist", kommentierte Karl-Ludwig Kley, Vorstandsvorsitzender der Merck KGaA und Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI).

Umsatzprognose nach unten korrigiert

Bereits zum zweiten Mal korrigierte der VCI jetzt seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr nach unten: Aufgrund einer stärker als bislang erwarteten Erosion der Erzeugerpreise werde nur noch mit 0,5 Prozent Zuwachs des Branchenumsatzes gerechnet.

Zu Jahresbeginn hatte man zwei Prozent in Aussicht gestellt, zur Jahresmitte noch ein Prozent.

Dagegen wird die Prognose für die 2013er Produktion beibehalten. Um 1,5 Prozent soll die Menge der erzeugten Chemie-Güter zulegen.

Immerhin hält sich das Produktionsniveau - nicht zuletzt dank guter Inlandsnachfrage - weiterhin annährend auf Höhe des Ausnahmejahres 2010. Die Kapazitätsauslastung betrug im 3. Quartal 84,2 Prozent. Zum Vergleich: 2010 waren es 85 Prozent.

Das macht sich bei der Beschäftigung bemerkbar. Derzeit sind 436.500 Mitarbeiter in Deutschland für Chemieunternehmen tätig.

Das ist gegenüber 2012 zwar nur ein Zuwachs von einem halben Prozent - doch wenigstens ein Zuwachs. Lange Jahre gingen von der Chemie keinerlei Beschäftigungsimpulse aus. (cw)

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