Abbau-Vorschläge: Oft wenig praxisrelevant

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Im April 2006 machte sich eine von der damaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt ins Leben gerufene Arbeitsgruppe schon einmal daran zu überprüfen, wo im Gesundheitswesen Bürokratie abgebaut werden kann. Die Arbeit gipfelte in 20 Vorschlägen, die im Juni 2006 vorgestellt wurden. Allein neun davon befassten sich mit Verbesserungen bei den Disease-Management-Programmen (DMP).

Rückblickend bewertet Allgemeinarzt Dr. Dr. Peter Schlüter aus Baden-Württemberg die Vorschläge nicht als Beitrag zum Abbau von Bürokratie, sondern nur als Versuch, herrschendes Chaos zu beseitigen. Der einzige Beschluss der Arbeitsgruppe, der bei den DMP wirklich auf eine Vereinfachung abziele, diene nicht den Arztpraxen, sondern den Mitarbeitern des Bundesversicherungsamtes. Ebenso verhalte es sich mit den meisten anderen Vorschlägen: Sie seien entweder nicht praxisrelevant oder aber in den Arztpraxen nicht angekommen, so Schlüter.

Allzu viel Hoffnung hat er nicht, dass es beim Bürokratieabbau Fortschritte geben wird. "Schaue ich mir die Beschlüsse der KBV in Bezug auf die notwendigen Änderungen an, so fehlen einfach die Taten, die erfolgen würden, würde man die wirklichen Belange der Basis kennen."

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