Vorsicht, Stufe!

Sturzprävention à la AOK

Beim Gehen verlieren sie die Balance, auf der Treppe knicken sie um: Rund ein Drittel der über 65-Jährigen in Deutschland stürzt mindestens einmal im Jahr schwer.

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Viele Senioren sind nicht mehr zu gut zu Fuß - was die Gefahr für Stürze erhöht.

Viele Senioren sind nicht mehr zu gut zu Fuß - was die Gefahr für Stürze erhöht.

© gina sanders / fotolia.com

Etwa jeder zehnte Sturz führt zu behandlungsbedürftigen Verletzungen. Vor diesem Hintergrund kommt der Sturzprävention eine große Bedeutung zu.

Die AOK engagiert sich bereits seit Jahren. Wir stellen einzelne Projekte vor:

AOK Bremen/Bremerhaven

Zusammen mit dem Landessportbund Bremen bietet die AOK Bremen/Bremerhaven Kurse und Hilfen zur Sturzprävention an – und das seit nunmehr gut vier Jahren. Alle stationären Pflegeheime in Bremen und Bremerhaven haben seither die Möglichkeit, diese Angebote zu nutzen. Die Sturzprophylaxe ist aber auch ein wichtiges Thema in der ambulanten Beratung, in den Pflegestützpunkten und bei Hausbesuchen.

Infos: www.aok.de/bremen

AOK Sachsen-Anhalt

In 27 Physiotherapie-Praxen bietet die AOK Sachsen-Anhalt Kurse zur Sturzprophylaxe an. Das Angebot richtet sich an Versicherte, die älter als 55 Jahre sind, und findet auch in der häuslichen Umgebung statt. Ziel ist es, die physische und die psychosozialen Ressourcen der Kursteilnehmer zu stärken und Risikofaktoren für einen Sturz zu minimieren. Zu den Kursinhalten gehören Kräftigungs-, Dehnungs- sowie Koordinations- und Entspannungsübungen.

Infos über die Service-Hotline: 0800 22 65 726

AOK Niedersachsen

Seit 2008 läuft in Niedersachsen das Projekt „Sturzprävention im Pflegeheim“ der AOK Niedersachsen. Hierbei werden Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen geschult, Stürzen und deren Folgeverletzungen bei Heimbewohnern vorzubeugen. Schwerpunkt ist ein spezielles Trainingsprogramm. Senioren lernen, Gleichgewicht, Koordination, Reaktion und Kraft zu verbessern und gewinnen so mehr Selbstvertrauen. Bislang haben sich 1100 Pflegeheime beteiligt. Darüber hinaus hat die AOK knapp 1750 Pflegekräfte in den Bereichen Kraft- und Balancetraining weitergebildet.

Kontakt: olaf.koehler@nds.aok.de

Website: aok-gesundheitspartner.de/nds/pflege/sturzpraevention

AOK PLUS

Bereits im sechsten Jahr realisiert die AOK PLUS in insgesamt 81 ausgewählten Einrichtungen in Sachsen und Thüringen das Projekt „Sturzprävention - aktiv bleiben im Pflegeheim“. Dabei werden die jeweilige Pflegedienstleiterin oder ausgewählte Pflegefachkräfte der Einrichtungen zu Projektinhalt und zum Expertenstandard Sturzprophylaxe in der Pflege geschult. Die Ergotherapeuten oder geeignete Alltagsbegleiter der Heime werden im Kraft- und Balancetraining angeleitet.

Außerdem erhalten die Einrichtungen zu verschiedenen Gymnastikgeräten wie Hanteln und Fußgewichtsmanschetten im ersten Jahr des Projektes einen Zuschuss von der AOK PLUS. Weiterer Bestandteil des Projektes ist die Dokumentation aller Stürze. Die Sturzerhebungsbögen werden jährlich von der Gesundheitskasse analysiert und den Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Die Projektleiterin besucht alle Einrichtungen einmal im Laufe des dreijährigen Projektzeitraumes. So wird das Pflegepersonal für die Beseitigung der Sturzquellen sensibilisiert.

Kontakt: petra.kirchhuebel@plus.aok.de

AOK Nordost

„Sicher- und Aktivsein im Alter“ heißt das Programm der AOK Nordost für die ambulante Sturzprävention. Es umfasst ein spezielles Kraft- und Balancetraining sowie eine Beratung zur Sturzvermeidung im Wohn- und Lebensumfeld. In Berlin und Brandenburg kooperiert die Gesundheitskasse dazu u.a. mit Seniorenbegegnungsstätten, Mehrgenerationen- sowie Nachbarschaftshäusern. In Mecklenburg-Vorpommern wird die ambulante Sturzprävention über einen Vertrag umgesetzt, dem rund 190 Pflegedienste beigetreten sind: Pflegekräfte bilden sich zur Sturzprävention weiter und setzen das Programm mit AOK-Versicherten in deren häuslichem Umfeld oder in Trainingsgruppen um.

Im stationären Bereich bietet die Kasse das Programm „Aktiv bleiben im Pflegeheim“. Es beinhaltet die Unterstützung des Heimpersonals bei der Ermittlung von Sturzgefahren. Diese werden dokumentiert, um anschließend geeignete Interventionen entwickeln zu können. Ergänzend dazu wird ein Balance- und Krafttraining für die Heimbewohner aufgebaut.

Kontakt: bettina.schubert@nordost.aok.de

AOK Rheinland-Pfalz/Saarland

In Rheinland-Pfalz und im Saarland erfolgt die Umsetzung des Projektes „Sturzprävention in vollstationären Pflegeeinrichtungen“ bei der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland seit dem Jahr 2008. Derzeit nehmen über 150 Einrichtungen teil – jedes Jahr kommen 30 weitere Pflegeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland hinzu. Der Projektzeitraum pro Pflegeeinrichtung beträgt drei Jahre.

Bausteine des Projektes sind:

- Kraft- und Balancetraining, das zweimal pro Woche in Kleingruppen mit bis zu zehn Teilnehmern stattfindet.

- Schulungen für Kursleiter des Kraft- und Balancetrainings sowie für Pflegeeinrichtungen.

- Die Sturzdokumentation, um Anzahl der Stürze, Sturzort, Zeitpunkt, getragenes Schuhwerk und Folgen des Sturzes zu ermitteln.

- Außerdem werden Hüftprotektoren finanziell unterstützt. Konkret heißt das, dass jede teilnehmende Pflegeeinrichtung einen Einmalbetrag in Höhe von bis zu 500 Euro erhält.

Kontakt: pia.steck-schaefer@rps.aok.de

AOK NORDWEST

In Nordrhein-Westfalen beteiligt sich die AOK NORDWEST gemeinsam mit anderen Krankenkassen, der Landesregierung sowie der Ärztekammer Nordrhein und dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe Nordwest am Projekt „Landesbutton Sturzpräventive Pflegeeinrichtung und Prämierung von Best-Practice-Einrichtungen“. Darin werden Pflegeheime ausgezeichnet, die in Eigeninitiative etwas zur Sturzprophylaxe ihrer Bewohner unternehmen.

Infos:

AOK Rheinland/Hamburg

„Sicher und mobil bleiben“ – mit diesem Setting-Angebot engagiert sich die AOK Rheinland/Hamburg seit 2009 in Pflegeeinrichtungen. Hauptbestandteil ist eine Schulung von Pflegekräften für ein Kraft-Balance-Training. Die Schulung wird von Fachkräften des AOK-Instituts für Betriebliche Gesundheitsförderung geleitet. Seit 2009 wurden rund 800 Beschäftigte aus über 400 Pflegeeinrichtungen geschult.

Kontakt: laura.linden@rh.aok.de

AOK Hessen

Zu Hause beim Versicherten: Die AOK Hessen führt die Stutzprophylaxe im Rahmen der individuellen Pflegeberatung in der Häuslichkeit der Versicherten durch. Dabei orientieren sich die Pflegeberater am individuellen Bedarf und dem vorhandenen räumlichen Umfeld der Betroffenen. Ferner wird das Thema in den Pflegestützpunkten im Rahmen der allgemeinen Beratung, also des individuellen Case Managements, bearbeitet.

Infos: www.aok.de/hessen

AOK Baden-Württemberg

„Sturzprävention – Aktiv bleiben im Pflegeheim“: An dem Projekt der AOK Baden-Württemberg, das 2003 startete, beteiligen sich rund 900 Einrichtungen. Kernelement ist ein Trainingsprogramm für Heimbewohner, um die Muskulatur zu kräftigen und die Koordinationsfähigkeit zu verbessern. Zudem werden Pflegekräfte in Sachen Sturzprävention besonders geschult. Dies mit Erfolg, wie erste Auswertungen zeigen. Danach konnte die Sturzrate in den teilnehmenden Pflegeheimen innerhalb des ersten Jahres um zehn Prozent reduziert werden.

Infos: www.aok.de/baden-wuerttemberg

AOK Bayern

2007 hob die AOK Bayern das Projekt „Sturzprävention in vollstationären Pflegeeinrichtungen“ aus der Taufe. Die AOK leistete dazu eine Anschubfinanzierung von rund drei Millionen Euro – verbunden mit der Selbstverpflichtung der Heime, für mindestens drei Jahre die geförderten Präventionsmaßnahmen anzuwenden. So soll erreicht werden, dass der Expertenstandard „Sturzprophylaxe in der Pflege“ umgesetzt wird. Die AOK trägt die Kursleiterkosten fürs Kraft- und Balancetraining sowie für die Geräte.

Infos: www.aok.de/bayern

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