Qualitätsmonitor 2017

Regionale Unterschiede in der Strukturqualität

Der Qualitätsmonitor 2017 von WIdO und Gesundheitsstadt Berlin liefert detaillierte Daten zur Strukturqualität deutscher Kliniken.

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BERLIN. Der Qualitätsmonitor 2017 von WIdO und Gesundheitsstadt Berlin gibt mit seinen Daten Einblick in die Strukturqualität deutscher Krankenhäuser: In einer Klinikliste werden für sechs Indikationen – darunter Herzinfarkt und Brustkrebs – Qualitätsergebnisse von insgesamt 1645 Kliniken bundesweit dargestellt. Zentrale Ergebnisse lauten:

Viele Herzinfarkt-Patienten werden nicht optimal versorgt. So verfügten laut einer für den Qualitätsmonitor durchgeführten Befragung etwa 40 Prozent der Häuser, die im Jahr 2014 einen Herzinfarkt behandelten, über kein Herzkatheterlabor. Diese Kliniken behandeln etwa zehn Prozent aller Herzinfarkte in Deutschland.

Der regionale Vergleich zeigt: In Nordrhein-Westfalen gibt es 73 von insgesamt 333 Kliniken, die weniger als 34 Herzinfarkte im Jahr behandeln, während in Thüringen nur zwei von insgesamt 37 Kliniken derart niedrige Fallzahlen haben.

Viele der Häuser, die nicht optimal ausgestattet sind, befinden sich in Ballungsgebieten. Dort ist die Dichte der Krankenhäuser besonders hoch, und eine bessere Steuerung der Patienten ließe sich schnell umsetzen, ohne die wohnortnahe Versorgung zu gefährden.

Strukturelle Mängel gibt es auch in der Versorgung von Brustkrebs, einer planbaren Behandlung. Laut Qualitätsmonitor zeigt sich in der Versorgungswirklichkeit, dass das untere Fallzahlviertel der deutschen Kliniken 2014 weniger als acht Fälle pro Jahr versorgte. Selbst die fallzahlmäßig untere Hälfte der Kliniken versorgten noch weniger als 49 Fälle pro Jahr.

Der höchste Anteil an Kliniken mit einer Fallzahl unter acht findet sich in Berlin (38,1 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (38,1 Prozent) und Sachsen-Anhalt (34,4 Prozent). Der Anteil ist am niedrigsten im Saarland (16,7 Prozent), in Baden-Württemberg (14,5 Prozent) sowie in Sachsen (12,5 Prozent). (hom)

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