Schleswig-Holstein

Ministerin will mehr regionale Spielräume

Veröffentlicht:

KIEL. Die schleswig-holsteinische Landesregierung will sich für Änderungen am Versorgungsstärkungsgesetz einsetzen. Dies kündigte Gesundheitsministerin Kristin Alheit (SPD) auf einem Parlamentarischen Abend der KV Schleswig-Holstein in Kiel an.

Alheit hält Nachbesserungen an einigen Stellen für sinnvoll, wenngleich der Entwurf nach ihrer Ansicht niemanden überraschen dürfte. Schließlich, so Alheit, seien damit weitgehend Passagen aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt worden.

Veränderungen wünscht sie sich vor allem, um regional mehr Mitsprache und Gestaltungsspielraum zu bekommen. Insbesondere beim geplanten Innovationsfonds, der mit insgesamt 300 Millionen Euro ausgestattet werden soll, wünscht sie sich ein Mitspracherecht der Länder.

Bei den umstrittenen Terminservicestellen müssen nach ihrer Ansicht noch einige Fragen geklärt werden. "Nach welchen Kriterien wird die medizinische Notwendigkeit eines Termins entschieden?", nannte Alheit als Beispiel.

Geklärt werden müsse auch, welche Entfernung für einen Arztbesuch für Patienten zumutbar ist. Und sie fragt sich: "Was will man eigentlich regeln, wenn auch die Krankenhäuser keine freien Kapazitäten für Sprechstunden haben?" Sie fordert "regional zumutbare Lösungen" und will nicht tatenlos die weitere Entwicklung abwarten: "Wir können nicht einfach sagen, das rüttelt sich zurecht."

Zugleich machte sie aber deutlich, dass sie die Servicestellen grundsätzlich für richtig hält. Sie verwies auch darauf, dass der vorliegende Entwurf ein Kompromiss ist und es auch weitreichendere Vorstellung zu den Terminservicestellen gab, etwa Kontrollanrufe und Sanktionen für nicht vergebene Termine.

Die Diskussion um den Aufkauf von Praxissitzen nimmt sie als "aufgeheizte Debatte" wahr. Sie setzt darauf, dass die Zulassungsgremien ihren weiterhin vorhandenen Ermessensspielraum nutzen werden und es im Laufe der Zeit zu einer Versachlichung bei diesem Thema kommen wird. (di)

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen