Versorgungsgesetz

Privatklinik sieht Defizite bei Zweitmeinung

Veröffentlicht:

HAMBURG. Gesetzlich Versicherte sollen im Zuge des Versorgungsstärkungsgesetzes (Paragraf 27b) bei bestimmten medizinischen Eingriffen eine unabhängige Zweitmeinung eines Arztes einholen dürfen. So steht es im Gesetzesentwurf.

Nach Auffassung des privaten Krankenhausbertreibers Asklepios Kliniken Hamburg GmbH enthält der Vorschlag zu viele Haken und Ösen. Vor allem die Begrenzung auf vom Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) festgelegte Eingriffe weiche das Gesetz auf, heißt es.

Die Berufsverbände sollten darauf deutlich energischer hinweisen, bevor das Gesetz in Kraft tritt, fordert Asklepios.

Es sei dem Gesetzgeber mit dem Entwurf nicht gelungen, konkrete gesetzliche Vorgaben für Ärzte, Kliniken und Krankenkassen zu schaffen. Er enthalte zu viele Ausnahmen und verspiele damit die Chance, das seit 1989 bestehende im Sozialgesetzbuch verankerte Recht auf eine zweite ärztliche Meinung als Anspruch ohne Wenn und Aber zu verankern.

Eine Begrenzung des Zweitmeinungsanspruchs im Gesetz auf bestimmte Operationen und Eingriffe sei nicht nachvollziehbar.

Es gehe beim Anspruch auf die Zweitmeinung in erster Linie darum, so Asklepios, dass der Patient eine bessere Entscheidungsgrundlage erhalte und der Arzt eine Absicherung seiner Arbeit.

"Dieses Recht auf Sicherheit und Vertrauen müssen alle Patienten bekommen, denen ein medizinischer Eingriff bevorsteht", fordert Geschäftsführer Dr. Thomas Wolfram.

Die Studie "Zweitmeinungsverfahren aus Patientensicht" von Asklepios und dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung hatte ergeben, dass jeder Vierte Bundesbürger nicht weiß, dass die Kassen die Kosten für die Zweitmeinung zu tragen haben. (maw)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen