Bonusprogramm senkt IKK-Ausgaben

ROSTOCK (di). Das Bonusprogramm "GesundheitsTÜV" der IKK Nord bringt der Krankenkasse deutliche finanzielle Entlastung. Eine Studie der Hochschule Neubrandenburg zeigt, dass die von der Kasse angestrebten Kosten-Nutzen-Effekte erzielt werden.

Veröffentlicht:

"Die Teilnehmer nutzen die Vorsorgeangebote und entwickeln dabei ein positives Bewusstsein für ihre Gesundheit", sagte IKK Nord-Chef Ralf Hermes zur Evaluation des 2004 gestarteten Programms im Nordosten.

Rund neun Prozent der 100 000 IKK-Versicherten im Nordosten haben bislang an dem Programm teilgenommen. 1232 von ihnen haben den maximalen Erstattungsbetrag von 160 Euro von der IKK Nord erhalten. Insgesamt hat die Kasse über 200 000 Euro an Erstattungen an Versicherte und Arbeitgeber ausgeschüttet. Im Gegenzug aber hat die IKK Nord deutlich mehr Geld eingespart, wie der Fachbereich Gesundheit, Pflege und Management der Hochschule Neubrandenburg in einer Untersuchung herausgefunden hat.

Krankenkasse schweigt sich über Höhe der Ersparnis aus.

Denn die Teilnahme an den Bonusprogrammen führt laut der Evaluation zu geringeren Ausgaben für die Kassen, weil Krankentage, Klinikaufenthalte und Arzneimittelverbrauch zurückgegangen sind. Auch das Gesundheitsbewusstsein und das Gesundheitsverhalten der Teilnehmer haben sich positiv entwickelt. Der finanzielle Anreiz des Bonusprogramms tritt für die Teilnehmer der wissenschaftlichen Begleitforschung zu Folge in den Hintergrund.

Wie hoch die finanzielle Einsparung genau ist, teilte die Kasse nicht mit. Die Ersparnis liege aber deutlich über den zuletzt in einer Studie von 40 Betriebskrankenkassen ermittelten 143 Euro je Versichertem im Jahr.

Die Bonusprogramme sind freiwillige Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen und sehen bei der IKK Nord je nach Geschlecht und Alter unterschiedliche verpflichtende ärztliche Gesundheitsuntersuchungen zur Früherkennung vor. Außerdem müssen die Versicherten an mindestens zwei Präventionsprogrammen aus den Bereichen Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung und Genuss- oder Suchtmittelkonsum teilnehmen.

Ähnlich wie die IKK bieten die meisten Kassen unterschiedlich ausgestaltete Bonusprogramme an. Als Anreiz bieten viele von ihnen das Sammeln von Bonuspunkten, für die die Versicherten Sachprämien erhalten an. Ein anderer Anreiz ist die Beitragsrückerstattung. Ärzte verfolgen solche Programme skeptisch, manche werden als unsinnig empfunden.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken