DAK will transparentere Verträge

KÖLN (iss). Die DAK will künftig Ärzte stärker in die Gestaltung innovativer Verträge zwischen Arzneimittelherstellern und Krankenkassen einbinden.

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Das kündigte Kristina Braasch, Leiterin der Abteilung Verordnete Leistungen bei der DAK, bei der Euroforum-Konferenz "Arzneimittelvertrieb" in Köln an. "Es ist wichtig, dass Ärzte bei der Konzeption des Vertrags dabei sind und ihr Know-how einbringen", sagte Braasch.

Damit Verträge wie die neuen Risk-Share-Modelle wirken, müssten sie für alle Beteiligten tragbar sein. "Der Dokumentationsaufwand für den Arzt darf zum Beispiel nicht zu hoch werden."

Risk-Sharing erleichtert den Zugang für Innovationen.

Bei Risk-Share-Verträgen übernehmen die Hersteller eine Garantie für den Therapieerfolg. Bleibt er nach fest definierten Kriterien aus, braucht die Krankenkasse die Kosten für das Arzneimittel nicht zu zahlen. Die DAK hat zwei solcher Verträge mit Novartis abgeschlossen und zwar für die Indikationen Osteoporose und Nierentransplantation.

Grundsätzlich hält Braasch solche Modelle für ein geeignetes Instrument, um einen effizienteren Arzneimitteleinsatz zu erreichen. Besonders sinnvoll seien solche Elemente, wenn die Vertragspartner sie mit anderen Modulen kombinieren.

Hier denkt Braasch vor allem an Verträge zur integrierten Versorgung. "Bei der Integrationsversorgung hat man die Leistungserbringer gleich im Vertrag mit dabei", sagte sie. Die bisherigen Erfahrungen hätten gezeigt, das gerade die Intransparenz der Konzepte für Unmut bei Ärzten gesorgt habe. "Die Einbindung aller Beteiligten ist wichtig zur Sicherstellung des Erfolgs und zur Vermeidung der undifferenzierten Anwendung der Arzneimittel."

Ein Problem bei der bisherigen Umsetzung der Verträge sei, dass Ärzte die Präparate zum Teil auch dann verordnen, wenn dafür keine medizinische Notwendigkeit bestehe. Die DAK sehe Risk-Share-Verträge als "Zugangserleichterung zu Innovationen", sagte Braasch.

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