"Kein Geld aus dem Fonds für unsichere Diagnosen"

KÖLN (iss). Die Betriebskrankenkasse Novitas Vereinigte BKK sieht Nachbesserungsbedarf beim Gesundheitsfonds.

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Nach den bisherigen Vorgaben werden für die Mittelzuweisungen im künftigen morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich unklare oder unsichere Diagnosen nicht berücksichtigt, sagt Novitas-Vorstand Ernst Butz. Dadurch könne den betroffenen Kassen viel Geld verloren gehen.

Allein bei der Novitas gehe es um 200 000 Datensätze über Behandlungsfälle pro Jahr, die nicht oder nur unzureichend in den Ausgleich einbezogen werden können, sagt Butz. Das sind rund drei Prozent aller Datensätze.

Wenn Ärzte eine unklare oder ungesicherte Diagnose stellen, die entsprechend codiert wird, lasse sich das später nicht mehr nachbessern, auch wenn die Diagnose dann klar sei, kritisiert Butz. "Wir fordern, dass es Korrekturmöglichkeiten gibt oder dass es eine Stelle gibt, die unklare und unsichere Diagnosen überprüft", sagt Butz. Es gehe nicht darum, die Ärzte zu kritisieren, weil sie sich nach den derzeitigen Richtlinien korrekt verhalten, sagt Butz. Notwendig sei eine Änderung der vertraglichen Grundlagen.

Die BKK Novitas hat das Bundesgesundheitsministerium und das Bundesversicherungsamt über den Sachverhalt informiert.

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