Kommentar
Lackmustest für die Ärztegenossen
Empfindlicher hätte der KV-Ehrenvorsitzende Dr. Klaus Bittmann die KV Schleswig-Holstein kaum treffen können. Während die Körperschaft an der Honorarfront kämpft und die ganze Aufregung der Praxisinhaber über die ernüchternde Honorarreform zu spüren bekommt, legt Bittmann mit seiner Ärztegenossenschaft ausgerechnet einen Vertrag zur hausarztzentrierten Versorgung vor. Über Monate hatte es in dieser Frage zwischen KV und Krankenkassen nichts als Stillstand gegeben.
Während die KV die volle Verantwortung auf die Kassen schob und mangelndes Interesse der Vertragspartner anprangerte, machte die Genossenschaft Nägel mit Köpfen. Ob der Vertrag den Ansprüchen der Ärzte genügt, wird die Resonanz zeigen. Dabei geht es für die Ärztegenossenschaft um mehr als nur um einen Hausarztvertrag mit den BKKen.
Wenn es den Genossen tatsächlich gelingt, jeden zweiten Hausarzt in ganz Norddeutschland zur Teilnahme zu bewegen, würde das von Potenzial für weitere Selektivverträge und für ein Wachstum der Organisation auch außerhalb Schleswig-Holsteins zeugen. Ein Selbstgänger wird das nicht, sondern ein hartes Stück Arbeit. Die Vertragskonditionen bieten keinen Anlass für Jubelstimmung. Seite 4
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