PKV meldet für 2008 geringeren Zulauf

Berlin (akr). Trotz "Schlussverkaufs"-Kampagne konnten die privaten Krankenversicherer (PKV) im vergangenen Jahr die Zahl der vollversicherten Kunden nur um 0,8 Prozent auf 8,2 Millionen erhöhen.

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Der Netto-Zugang in der Krankenvollversicherung habe sich bis heute nicht von den Folgen der Gesundheitsreform erholt, sagte der Vorsitzende des PKV-Verbands Reinhold Schulte vor Pressevertretern in Berlin. Die Reform hatte 2007 dazu geführt, dass das Neugeschäft in der Vollversicherung mit einem Minus von 48 Prozent auf knapp 60 000 Personen eingebrochen war.

Das Neugeschäft 2008 sei mit erheblichen Vertriebsanstrengungen verbunden gewesen, sagte Schulte. Das Geschäft gefördert hätten die negativen Schlagzeilen über den neuen Gesundheitsfonds und die damit teilweise verbundenen Beitragserhöhungen für gesetzlich Versicherte. Auch der für 2009 absehbare Prämienanstieg für Neuverträge in der PKV aufgrund der neuen Mitnahmemöglichkeiten von Alterungsrückstellungen um im Schnitt zehn Prozent habe den Absatz der Vollversicherung angekurbelt.

Die Branche verzeichnete 2008 einen Anstieg der Prämieneinnahmen um 2,9 Prozent auf 30,3 Milliarden Euro. Die Leistungsausgaben wuchsen um 6,6 Prozent auf 20,1 Milliarden Euro. Diese Kostensteigerung gehe deutlich über die Entwicklung in der gesetzlichen Krankenversicherung hinaus, sagte Schulte. "Die PKV wird deshalb nicht nachlassen in dem Bemühen, mehr Einfluss auf Preise und Qualität zu nehmen”, kündigte er an. Insgesamt waren zum Jahresende 2008 in der PKV 8,62 Millionen Menschen vollversichert. Die Zahl der Zusatzversicherungen stieg 2008 um 4,7 Prozent auf 21 Millionen Policen. Davon waren rund 15,4 Millionen reine Ergänzungen für Kassenpatienten. Die übrigen Verträge entfielen auf Zusatzversicherungen für Krankenhaustagegeld und Krankentagegeld.

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