Kommentar
Ein Rückschritt als Fortschritt
Mit ihrem Versorgungskonzept "NetzWerk psychische Gesundheit" unternimmt die Techniker Krankenkasse einen neuen Anlauf, die sozial-psychiatrischen Dienste wieder in die Versorgung psychisch Kranker einzubinden.
2003 waren die Kassen aus der pauschalen Mitfinanzierung der sozial-psychiatrischen Dienste ausgegliedert worden. Der Versorgung und der finanziellen Entwicklung in diesem Bereich war das nicht dienlich. Seit Jahren steigen die Ausgaben für die Behandlung psychisch Kranker. Ein Grund dafür ist der "Drehtüreffekt", also die wiederholte Entlassung und Wiedereinweisung in stationäre Behandlung.
Eine Stärkung der ambulanten Versorgung und eine integrative Zusammenarbeit von Hausärzten, Nervenärzten und Psychiatern, Soziotherapeuten und Sozialarbeitern könnte die Situation verbessern. Nach zwei erfolgreichen Projekten in Bremen und Berlin will die TK jetzt auch in Bayern für ihre Versicherten wohnortnahe niedrigschwellige Angebote etablieren. So sollen Frührezidive und Chronifizierungen vermieden werden. Gleichwohl birgt das Vorhaben ein Risiko: Denn der Erfolg des Projektes steht und fällt mit der Akzeptanz der erkrankten Versicherten und der Kooperationsbereitschaft der Ärzte.
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