Kliniken weisen Kürzungsforderungen der Krankenkassen entschieden zurück

BERLIN (hom). In scharfer Form hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) auf Kürzungsforderungen der Krankenkassen im Klinikbereich reagiert. "Die Krankenkassen sollten lieber ihre Milliardenvermögen aus den Kellern holen und in die Versorgung geben statt es den Krankenhäusern vom Krankenbett nehmen zu wollen", sagte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum am Donnerstag in Berlin.

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Die Kliniken seien schon jetzt chronisch unterfinanziert, betonte Baum. Mindestens jedes fünfte der insgesamt etwa 2100 Krankenhäuser schreibe rote Zahlen. Allein im Jahr 2008 hätten die Krankenhäuser rund 3,4 Milliarden Euro mehr zu schultern gehabt. Als Ausgleich für die Mehrkosten hätten sie von den Kassen aber nur 1,7 Milliarden Euro erhalten, rechnete Baum vor.

"Erneute Kürzungen würden zu Lasten der Patientenversorgung und der Personalfinanzierungsmöglichkeiten der Häuser gehen", warnte er. Zudem würden weitere Sparmaßnahmen die "konjunkturpolitisch gebotene Stabilisierung in einem zentralen Bereich der Gesundheitswirtschaft" konterkarieren.

Mit über 50 Milliarden Euro entfällt derzeit etwa ein Drittel der GKV-Ausgaben von knapp 170 Milliarden Euro auf die Behandlung in Krankenhäusern. Der GKV-Spitzenverband hatte die Bundesregierung in einem am Donnerstag in Berlin vorgelegten Positionspapier aufgefordert, bei Arzneimitteln und Kliniken auf Sparkurs zu gehen.

Lesen Sie dazu auch: GKV will bei Arzneien und Kliniken sparen Industrie nimmt den Staat in die Pflicht

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