Kommentar
Kassenfusionen: Wenig Platz für Regionalegoismus
Mit Blick auf die nächste größere Gesundheitsreform schielen einige wenige reiche Bundesländer, allen voran Bayern, darauf, ihre regionalen Interessen durchzusetzen. Sie wollen einen großen Erfolg des Morbi-RSA am liebsten zurückdrehen, der die Finanzmittel aller gesetzlichen Krankenkassen regional egalisiert und nach der Morbidität der Versicherten einer Kasse verteilt.
Betrachtet man die Fusionswelle unter den Krankenkassen seit Start des Gesundheitsfonds, dann zeigt sich, dass das ehemals eherne Regionalitätsprinzip der alten RVO- (Reichsversicherungsordnungsordnungs-)Kassen nicht mehr gilt. Längst schließen sich AOKen und IKKen über Ländergrenzen hinweg zusammen, wenn es ihren Interessen dient. Je weiträumiger die Kassen tätig sind, umso mehr mischen sich die Einnahmen aus wirtschaftlich unterschiedlich starken Regionen.
Für Ärzte ist dabei folgender Aspekt wichtig: Ihr Honorar soll sich danach richten, wie viel Arbeit sie mit kranken Menschen haben. Und nicht danach, ob sie ihren Praxissitz in einer süddeutschen Wohlstandsregion oder im ärmeren, aber kränkeren Osten haben. Die tatsächliche Entwicklung des Kassensystems lässt - erfreulicherweise - für regionale Egoismen wenig Spielraum.
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