Kassen sehen Ärzte schlichtweg falsch verteilt

BERLIN (hom). Nach Ansicht des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen kann von einem "generellen" Ärztemangel in Deutschland keine Rede sein. Ärzte seien nur falsch verteilt.

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Ein Blick auf die Arztzahlen in den vergangenen 20 Jahren zeige vielmehr, dass sich die Anzahl ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte um rund 46 000 erhöht habe, heißt es in einem internen Positionspapier des GKV-Spitzenverbandes, das der "Ärzte Zeitung" vorliegt. Aufgrund der Überversorgung mit Ärzten seien derzeit nahezu sämtliche Kreise für weitere Neuniederlassungen gesperrt.

Gleichwohl sei die Versorgung durch Vertragsärzte "nicht überall so, wie es wünschenswert wäre". Während es in Städten und Ballungsgebieten zu viele Ärzte gebe, fehlten diese auf dem Land. Um eine flächendeckende wohnortnahe Versorgung auch künftig sicherstellen zu können, müsse die Primärversorgung in Gestalt von Haus-, Kinder- und Frauenärzten weiter gestärkt und im Gegenzug dazu die fachärztliche Versorgung abgebaut werden, da es in diesem Bereich Überkapazitäten gebe. Fachärztliche Kompetenz könne stärker in Kliniken und spezialisierten Zentren gebündelt werden, so die Empfehlung des Kassenverbands. Hausärzte wiederum könnten von nichtärztlichen Leistungserbringern sowie der Nutzung von Telemedizin entlastet werden.

Facharztverbände dagegen betonten, auf dem Land fehle es derzeit vor allem an Fachärzten. Die finanziellen Anreize, sich dort niederzulassen, seien oft zu gering.

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