BKKen forschen nach familiären Darmkrebs-Risiken

Darmkrebsfrüherkennung auch bei Jüngeren? Betriebskassen starten dazu eine Studie.

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ESSEN (iss). Die Betriebskrankenkassen (BKK) machen sich dafür stark, dass die Darmkrebsfrüherkennung bei Patienten mit einer familiären Vorgeschichte auch vor dem 50. Lebensjahr zur Kassenleistung wird. In einem Forschungsprojekt testen sie jetzt einen Fragebogen, der Personen mit einem erhöhten Risiko identifizieren soll.

In der kommenden Woche erhalten fast 12 000 Essener BKK-Versicherte im Alter von 30 bis 54 Jahren ein Anschreiben ihrer Kasse und einen Fragebogen mit drei Fragen zum persönlichen Darmkrebsrisiko. Versicherten, bei denen die Antworten auf ein erhöhtes Risiko hindeuten, wird empfohlen, sich an ihren Hausarzt zu wenden.

Die Fragebogenaktion wird vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Universitätsklinik Essen wissenschaftlich begleitet. Sie umfasst zwei Nachbefragungen, mit denen die Forscher ermitteln wollen, ob die Ergebnisse valide sind und wie Versicherte und Ärzte mit den Informationen umgehen. "Wir wollen herausfinden, ob sich der Fragebogen eignet, um im Alltag und beim Arzt das familiäre Darmkrebsrisiko zu erfassen", sagte die stellvertretende Leiterin des Instituts Dr. Claudia Pieper. Die beteiligten BKKen tragen die Kosten der Befragung, der BKK-Bundesverband die der wissenschaftlichen Auswertung. Ihre Ergebnisse sollen im Spätsommer 2011 vorliegen.

"Wir wollen erreichen, dass die Vorsorgerichtlinien geändert werden", sagte Joachim Wolf, Vorstand der E.ON Betriebskrankenkasse und Initiator des Projekts. Der Gemeinsame Bundesausschuss habe dafür die Evaluation des Fragebogens zur Voraussetzung gemacht.

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