Prämien: BVA erhöht Druck auf die Kassen

Viele Krankenkassen schwimmen geradezu im Geld. Doch nur wenige schütten Prämien aus. Nach dem Willen von Schwarz-Gelb soll sich das ändern. Auch das Bundesversicherungsamt zieht die Daumenschrauben an.

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Geld von der Kasse.

Geld von der Kasse.

© niehoff / imago

BERLIN (sun/af). Die Milliardenüberschüsse der gesetzlichen Krankenkassen sind für die Beitragszahler möglicherweise noch nicht verloren.

Der Präsident des Bundesversicherungsamtes (BVA), Maximilian Gaßner, hat drei Krankenkassen mit einer Frist bis Anfang Juni aufgefordert, zu prüfen, ob sie Prämien an ihre Mitglieder ausschütten können.

Post vom BVA bekommen haben die Vorstände der Techniker Krankenkasse, der Hanseatischen Krankenkasse und der IKK Gesund plus.

Gaßner begründet darin seine Forderung mit dem "in den letzten Jahren zu einem in dieser Höhe nicht erwarteten Aufbau des Finanzvermögens".

Die Rücklagen überstiegen die gesetzlich geforderten anderthalb Monatsausgaben deutlich. Gaßner äußerte sich nicht zur Höhe möglicher Ausschüttungen. In Koalitionskreisen war am Donnerstag jedoch von bis zu 60 Euro im Jahr pro Versicherten die Rede.

IKK gesund plus kündigt Boni an

Eine Sprecherin der Techniker Krankenkasse hat den Eingang des Schreibens vom Bundesversicherungsamt bestätigt.

"Diese Fragen werden in der Techniker Krankenkasse jetzt mit den Gremien der Selbstverwaltung erörtert, die ja die Finanzhoheit hat", sagte Dorothee Meusch.

"Ob Krankenkassen ihre Überschüsse als Prämien auszahlen oder in Form von neuen Leistungen an die Versicherten zurückgeben, sollten sie selbst entscheiden", sagte die stellvertretende GKV-Spitzenverbandssprecherin Ann Marini der "Ärzte Zeitung".

Beim Blick auf die erneut steigenden Ausgaben für Krankenhäuser und Medikamente habe der verband für die Zurückhaltung der Kassen, Prämien auszuschütten großes Verständnis.

Der Verwaltungsrat der IKK gesund plus teilte der "Ärzte Zeitung" mit, die Kasse werde allen Versicherten im Rahmen eines Bonusprogramms eine Prämie von bis zu 600 Euro für die in 2012 erbrachten Leistungen auszahlen.

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