Kommentar

Gelingt jetzt der große Wurf?

Philipp Grätzel von GrätzVon Philipp Grätzel von Grätz Veröffentlicht:

Die Herzinsuffizienz-Telemedizin hatte es nicht leicht in letzter Zeit. Lange war nach randomisierten Studien gerufen worden. Als die deutsche TIM-HF-Studie dann solche Daten lieferte, entsprachen die Ergebnisse nicht den Erwartungen.

Nachträglich wurde eine Subgruppe identifiziert, an der sich, so die Hoffnung, Kassen bei neuen Projekten orientieren würden. Bisher ist nichts passiert, auch weil diese Subgruppe - poststationäre Patienten mit schwerer Symptomatik und ohne Depression - nicht alltagstauglich ist.

Nach der "TIM-HF-Pause" haben Kassen neue Projekte aufgelegt, aktuell die IKK Südwest. Dabei wird die Indikation (NYHA II bis IV, ambulant wie stationär) breiter gezogen, als von TIM-HF "vorgeschlagen". Dem Arzt wird so mehr Freiraum zugestanden. Das ist grundsätzlich nicht verkehrt.

Positiv ist auch, dass bei dem IKK-Projekt über 1000 Patienten angestrebt werden. Das erlaubt Aussagekraft - sofern der Wille dazu da ist. Gefragt ist ein gematchtes Fall-Kontroll-Design unter Einbeziehung professioneller Biostatistiker und anbieterunabhängiger Ökonomen nach internationalen Standards.

Folgte dann noch eine vernünftige Publikation, wäre die Herzinsuffizienz-Telemedizin wirklich einen Schritt weiter.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: IKK Südwest holt Herzpatienten ans Netz

Mehr zum Thema

1000 Euro pro Monat

KV-Stipendien für angehende Allgemeinmediziner

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Lesetipps
Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht

Klinisch ist die Herausforderung bei der IgA-Nephropathie ihr variabler Verlauf. In den meisten Fällen macht sie keine großen Probleme. Bei einem Teil der Patienten verläuft sie chronisch aktiv, und einige wenige erleiden katastrophale Verläufe, die anderen, schweren Glomerulonephritiden nicht nachstehen.

© reineg / stock.adobe.com

Glomerulonephitiden

IgA-Nephropathie: Das Ziel ist die Null