Länder wollen PKV durchleuchten

Die meisten PKV-Tarife sind schlechter als die gesetzlichen Kassen - diese "gravierende Vorwürfe" eines Ökonomen haben die Politik aufgeschreckt. Die Länder fordern Konsequenzen und wollen der PKV intensiv auf den Zahn fühlen.

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CDU-Minister Storm: Fundierte Diagnose stellen.

CDU-Minister Storm: Fundierte Diagnose stellen.

© Becker&Bredel / dpa

BERLIN (sun). Angesichts anhaltender Kritik am PKV-System hat der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz (GMK), Andreas Storm (CDU), Konsequenzen gefordert.

"Die Vorwürfe sind gravierend. Jetzt muss geprüft werden, ob sie auch stichhaltig sind", sagte der saarländische Gesundheitsminister der "Ärzte Zeitung".

Daher solle der Sachverständigenrat ein Sondergutachten anfertigen, durch das es mehr Klarheit für die Versicherten geben könnte, forderte Storm.

Storm bezieht sich auf eine aktuelle Studie des Kieler Gesundheitsökonomen Thomas Drabinski und der Frankfurter Beratungsfirma PremiumCircle.

Handlungsbedarf ermitteln

Darin heißt es, dass mehr als 80 Prozent der Tarifsysteme der PKV weniger leisten als die gesetzliche Krankenversicherung.

Viele Versicherungen würden nur eingeschränkt Anschlussheilbehandlungen, Psychotherapien oder wichtige medizinische Hilfsmittel übernehmen. Zudem seien viele Tarife für die Versicherten zu intransparent.

Einige Gesundheitsexperten hatten jedoch angesichts der Methodik der Studie Bedenken geäußert. Daher fordert Storm eine "fundierte Diagnose" des Gesundheitssystems.

Wenn diese vorliege, "müssen wir über den möglichen Handlungsbedarf reden". Im Wesentlichen müssten aus seiner Sicht drei Bereiche untersucht werden: Die Transparenz der Tarife, die Qualitätssicherung in der PKV und die Kostenentwicklung der Prämien.

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