Bessere Kommunikation zwischen Kasse und Arzt

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Bürokratie ist das Schreckgespenst vieler Ärzte. Ein spezieller Kassen-Navigator zeigt Wege, wie Krankenkassen ihre Arzt-Kommunikation verbessern können.

BERLIN (HL). Sie ist notwendig, aus der Sicht vieler Ärzte aber auch ein Übel: die Bürokratie.

Als besonders nervig empfinden Ärzte die Kommunikation mit Krankenkassen. Ursache dafür könnte sein, dass die Kassen zu wenig vom Praxisalltag der Ärzte wissen.

Dies zu korrigieren, ist Ziel der "Initiative Kassen-Navigator". Steht bei den bislang üblichen Kassenbewertungen die Frage im Vordergrund, ob ein Zusatzbeitrag erhoben wird oder welche (Rand-)Leistungen die Satzung vorsieht - Aspekte, die vor allem auf die Mehrheit gesunder Versicherter abstellt -, so ist das Ziel der "Initiative Kassen-Navigator", das Zusammenwirken von Ärzten, ihren Praxisteams und den Krankenkassen für ernsthaft kranke Menschen zu beurteilen, wie dies Helmuth Jarchow, einer der Mit-Initiatoren, der "Ärzte Zeitung" erläutert.

Den Start macht die Initiative Kassen-Navigator" am Mittwoch: Dann liegen der "Ärzte Zeitung" zwei Fragebögen bei, mit denen ein Status quo erhoben soll.

Sie sollen Aufschluss geben, auf welche Weise welche Krankenkassen mit Arztpraxen kommunizieren - per Telefon, Brief, Fax, E-Mail oder ihren Außendienst - und ob Ärzte mit dieser Art der Kommunikation zufrieden oder eher unzufrieden sind.

Abgefragt werden dabei auch Aspekte wie Erreichbarkeit der Kasse, Kontinuität der Ansprechpartner, zeitnahe Rückmeldung, lösungsorientierte Zusammenarbeit. Diese Fragen sollen nach Möglichkeit kassenspezifisch beantwortet werden.

Die Umfrage richtet sich an zwei Zielgruppen: den Arzt selbst; zum zweiten aber auch an seine Medizinischen Fachangestellten, die in zunehmendem Ausmaß die direkte Kommunikation zwischen Praxis und Krankenkasse übernehmen.

Gerade bei der Entlastung des Arztes von administrativen Aufgaben wird die Rolle der MFA immer wichtiger - es gehe also nicht darum, so betont Jarchow, einen Widerspruch zwischen dem Arzt und seinem Praxisteam aufzubauen.

Optional können Ärzte Fragebögen anfordern, die von ihren Patienten ausgefüllt werden und die Aufschluss über den Verbesserungsbedarf für Krankenkassen geben können.

Die ersten 150 teilnehmenden Ärzte erhalten als Incentive einen Gutschein für einen kostenlosen IFABS-Bewertungs-Portal-Check; die ersten 150 MFA erhalten einen Gutschein im Wert von 20 Euro.

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