Südwesten

Bald Online-Schulungen für Depressive und Hypertoniker

Neues Angebot der AOK Baden-Württemberg: Patienten mit Depressionen oder Bluthochdruck können bald ein mehrwöchiges E-Learning-Programm absolvieren. Davon profitieren nicht nur die Teilnehmer - sondern auch der begleitende Hausarzt hat etwas davon.

Veröffentlicht:
Ein Screenshot der Webseite mit einer Online-Schulung.

Ein Screenshot der Webseite mit einer Online-Schulung.

© HausMed

STUTTGART (fst). Patienten im AOK-Hausarztvertrag in Baden-Württemberg sollen die Möglichkeit für Online-Schulungen erhalten.

Ab November können Hausärzte ihren eingeschriebenen Patienten mit leicht- bis mittelgradiger Depression oder mit Bluthochdruck entsprechende E-Learning-Programme anbieten.

Die auf zwölf Wochen angelegte Online-Schulung soll den Patienten helfen, "besser mit ihrer Krankheit zurechtzukommen und gesundheitsfördernde Verhaltensweisen zu erlernen und verinnerlichen", sagt Dr. Christopher Hermann, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg.

Angeboten werden die Online-Schulungen durch das Unternehmen HausMed eHealth Services in Berlin.

Es wurde vor zwei Jahren als "Initiative des Deutschen Hausärzteverbandes" gegründet und besteht nach eigenen Angaben aus einem "interdisziplinären Team aus Ärzten, Psychologen, Gesundheitspädagogen und E-Learning-Experten".

Patienten, die die Kurse auf private Initiative und außerhalb des AOK-Hausarztvertrags buchen, zahlen je nach Programm zwischen 69 und 89 Euro. Für eingeschriebene Versicherte dagegen gehört die Teilnahme an den Online-Angeboten zum Leistungsumfang.

Hausärzte erhalten Vergütung für Begleitung

Für Ärzte sind alle Funktionen auf der Webseite www.hausmed.de nach Unternehmensangaben kostenfrei. Hausärzte, die ihre Patienten bei der Online-Schulung begleiten, sollen ein Honorar nach der bestätigten Teilnahme eines Patienten und nach erfolgreichem Abschluss des Online-Kurses erhalten, sagte Manfred King, Sprecher des Hausärzteverbandes Baden-Württemberg, der "Ärzte Zeitung".

Über die Höhe der Vergütung werde gegenwärtig noch verhandelt. Vorgesehen ist, dass Ärzte oder die Versorgungsassistentin VERAH die Teilnehmer durch "regelmäßige Telefonanrufe als Motivationshilfe" unterstützen.

Hausärzteverbands-Chef Dr. Berthold Dietsche hält es angesichts des besonderen Vertrauensverhältnisses für "ideal", dass das Praxisteam die Patienten beim Schulungsprogramm begleitet.

Medi-Chef Dr. Werner Baumgärtner begrüßt, dass die Rolle der Versorgungsassistentin bei der Behandlung chronisch Kranker gestärkt wird.

Das Unternehmen bietet neben den Schulungen zu den Indikationen Depressionen und Bluthochdruck auch E-Learning-Programme zu Präventionsthemen (Abnehmen, Rauch-Stopp, Stress-Abbau) sowie zu Diabetes und zum Thema "gesunder Rücken" an.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen