Kommentar zu den Rekord-Überschüssen der Kassen
Wohin mit den Milliarden?
Die Meldung über prall gefüllte Kassen kam gestern nicht überraschend. Überraschend ist vielmehr, dass die Diskussion über das satte Ausgabenplus bei den Krankenkassen und im Gesundheitsfonds in den letzten Wochen nahezu still und heimlich von der politischen Agenda verschwunden ist.
Dabei wurde der Wegfall der Praxisgebühr ab Januar 2013 - etwa zwei Milliarden Euro pro Jahr - als die große Versicherten-Entlastungs-Aktion gefeiert. Auch die Entscheidung über die Minderung des Steuerzuschusses um 2,5 Milliarden Euro für 2013 ist seit langem bekannt.
Doch was soll mit den bisher angesparten Milliarden Euro passieren? Außer sie für ein paar halbherzige Erstattungsmodelle der Kassen einzusetzen, wo am Ende sogar noch der Fiskus die Hand aufhält, hielten sich die Ideen bisher in Grenzen.
Wenn denn bekannt ist, dass die großen gesundheitspolitischen Herausforderungen noch bevorstehen, wäre es an der Zeit, die Überschüsse von Kassen und Fonds in neue Versorgungsmodelle zu investieren. Das ist nicht neu, aber dafür auch nicht schlechter als alle anderen Modelle, deren Halbwertzeit äußerst gering ist.
Fakt ist: Es gibt bereits interessante Kooperations- und Integrationsformen. Sie warten nur darauf, in die Fläche getragen zu werden. Wenn nicht jetzt, wann dann?
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