Kommentar zur Bürgerversicherung
Und noch ein Gutachten
So kurz vor der Bundestagswahl am 22. September bringen sich alle Akteure im Gesundheitssystem in Stellung. Ein Gutachten zur Bürgerversicherung folgt derzeit dem Nächsten: Entweder sind sie für eine Bürgerversicherung oder für den Erhalt des dualen Systems mit einer gesetzlichen und einer privaten Krankenversicherung.
Um der jeweiligen Aussage mehr Gewicht zu verleihen, muss ein Gutachten her. Dabei entsteht inzwischen der Eindruck, dass im Grunde nur die ohnehin bestehende Meinung noch einmal untermauert wurde.
Somit entsteht ein gravierender Nachteil: Statt Klarheit zu schaffen und sachlich über das komplexe Thema zu informieren, wird es durch die Vielzahl der Gutachten unübersichtlich.
Der Wähler fragt sich spätestens in 64 Tagen: Was stimmt denn nun? Ist die Bürgerversicherung ein Jobkiller für die Versicherungsbranche? Das geht jedenfalls aus einer von der Gewerkschaft verdi in Auftrag gegebenen Studie hervor.
Verbraucherschützer gaben erst kürzlich der Bürgersicherung wiederum den Stempel der Machbarkeit. Auf diesem Kurs bewegt sich nun auch die Arbeiterwohlfahrt mit einem eigenen Gutachten zur Pflege-Bürgerversicherung. Bei dieser Studien-Schlacht gilt aber auch das Motto: Weniger ist wirklich mehr!
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