Darmkrebsvorsorge

Barmer GEK zahlt Bayern immunologischen Stuhltest

Barmer-Versicherte in Bayern müssen immunologische Tests zur Darmkrebsvorsorge nicht mehr selbst bezahlen - das übernimmt jetzt die Kasse.

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MÜNCHEN. Zur Verbesserung der Darmkrebsprävention bietet die Barmer GEK ihren Versicherten in Bayern immunologische Stuhltests (i-FOBT) an, die treffsicherer sind als der herkömmliche Okkultbluttest.

Der immunologische Stuhltest erkennt humanes Hämoglobin aus dem unteren Darmtrakt mit hoher Sensitivität, erläuterte Dr. Thomas Giese von der Barmer GEK.

Dadurch erhöhe sich der Anteil der erkannten Darmkrebsvorstufen um mehr als das Doppelte. Andererseits gebe der Test bei unauffälligem Befund zuverlässig Entwarnung. Der Anteil präventiver Abklärungs-Koloskopien könne so gesenkt werden.

Um die Teilnahme an Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchungen zu erhöhen, weist die Barmer GEK bereits seit Mai 2013 als erste Krankenkasse in Bayern ihre Versicherten mit einem Einladungsschreiben darauf hin, dass sie Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung und einen Stuhlbluttest haben.

Test noch keine generelle Kassenleistung

Um die Treffsicherheit dieser Untersuchung zu erhöhen, kann jetzt ein immunologischer Test gemacht werden. Dieser Test sei noch keine Kassenleistung und werde daher als individuelle Gesundheitsleistung vergütet, erläuterte der Landesgeschäftsführer der Barmer GEK Gerhard Potuschek.

Immunologische Stuhltests werden derzeit in großer Zahl und in unterschiedlichen Ausprägungen angeboten, erklärte Professor Jürgen Riemann, Vorsitzender der Stiftung LebensBlicke, die das Projekt unterstützt.

Der Einsatz der Stuhltests werde deshalb wissenschaftlich begleitet, um so herauszufinden, welcher Test am besten geeignet ist, berichtete Giese. Dabei spielten neben wirtschaftlichen Überlegungen auch die Akzeptanz des Tests bei den Versicherten sowie die klinische Wirksamkeit der Untersuchung eine Rolle.

Mit der wissenschaftlichen Begleitung leiste die Barmer GEK in Bayern wichtige Vorarbeit für die Einführung immunologischer Stuhltests in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung, die voraussichtlich 2016/17 komme, erklärte Potuschek.

Er erwarte, dass sich die Zahl der Tests, die für ein Screening geeignet sind, bereits "in den nächsten Monaten eingrenzen" wird. (sto)

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