Notfallversorgung

Barmer GEK setzt auf neue Strukturen

Berlin im Fokus: Die Barmer GEK unterstützt Pläne von Gesundheitssenator Mario Czaja.

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BERLIN. Die Notfallversorgung muss perspektivisch sektorübergreifend geplant werden. Das fordert die Chefin der Landesvertretung Berlin-Brandenburg der Barmer GEK, Claudia Korf.

"Es wäre wegweisend, die ambulante und stationäre Notfallversorgung gemeinsam zu reformieren", sagte Korf im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". Sie unterstützt die Pläne von Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU), Bereitschaftsdienstpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) an Krankenhäusern auszubauen.

Korf plädiert sogar dafür, "dass vor jede Rettungsstelle eine Bereitschaftsdienstpraxis angesiedelt wird. Die müsste aber von der KV finanziert werden", stellte sie klar.

Die Barmer GEK-Landes-Chefin verwies auf positive Erfahrungen mit Bereitschaftsdienstpraxen der KV in Potsdam und Cottbus. Dort betont die KV immer wieder, dass die Einrichtungen sich selbst tragen.

Wichtig ist jedoch Korf zufolge, dass diese Praxen - im Gegensatz zu den früher in Berlin bestehenden Erste-Hilfe-Stellen der KV - direkt am Krankenhaus angesiedelt seien. "Das sorgt auch bei den Patienten für das Vertrauen, dass ihnen nichts vorenthalten wird", sagte Korf.

Dass in Berlin sehr viele Patienten ambulant in den Rettungsstellen der Krankenhäuser versorgt werden, spricht aus ihrer Sicht dafür, dass ambulante Leistungen zunehmend von Kliniken statt von Vertragsärzten erbracht würden.

"Wenn die KV will, dass ambulante Leistungen durch niedergelassene Ärzte erbracht werden, muss sie das umfassend sicherstellen", forderte sie.

Kritik übte Korf indes am anderen Schwerpunkt der neuen Krankenhausplanung, dem Ausbau der stationären Geriatrie. Sie beobachtet in diesem Bereich bereits jetzt eine "rasante Mengenentwicklung". Doch: "Mit mehr Geriatrie-Betten wird das Demografie-Problem nicht gelöst. Da müssen alle Fachrichtungen mitziehen", so Korf.

Erfreut zeigte sie sich dagegen über die Pläne des Berliner Gesundheitssenators, ab 2018 in eine gemeinsame Krankenhausplanung mit dem Nachbarland Brandenburg einzusteigen. (ami)

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