Kommentar zu Gesundheitsdaten

Ambitionierte Sparfüchse

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

Gesundheitsdaten gegen Rabatt - mit diesem Modell versprechen sich private Krankenversicherer Zukunftschancen am Markt.

Die Idee klingt überzeugend: Wer seiner Versicherung durch die zeitnahe automatische Übermittlung seiner Vitaldaten nachweisen kann, dass er nicht raucht und trinkt und über die Fitness eines Spartaners verfügt - also "gesund" lebt -, soll Prozente beim Tarif zugesprochen kriegen.

Die Kehrseite der Medaille wird gerne ignoriert: Wird aus dem ehemaligen Gesundheitsfanatiker eine rauchende und trinkende Couch-Potatoe, die sich in zunehmendem Maße mit Hüftgold ziert, werden die Versicherer mit Sicherheit die rote Karte zeigen: Tariferhöhung! Schlimmstenfalls können sie die Assekuranz nicht mehr wechseln.

Insofern spricht die Bundestagsfraktion der Linken in ihrer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung einen wichtigen Punkt an: Wie soll das absehbare Gebaren der Versicherer reguliert und auch eine Diskriminierung von Menschen mit Behinderung verhindert werden?

Es ist zu hoffen, dass das Thema mit der Ernsthaftigkeit angegangen wird, die ihm gebührt. Denn der Markt alleine - und damit ambitionierte Sparfüchse unter den Policennehmern - wird es perspektivisch nicht regulieren können.

Lesen Sie dazu auch: Linke fordert Klarstellung: Was macht die PKV mit Gesundheitsdaten?

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen