KKH-Studie

Arbeitnehmer sind immer länger krank

Laut einer Studie der KKH beziehen Arbeitnehmer mit langwierigen Erkrankungen immer länger Krankengeld. Die Ursachen dafür sieht die Kasse vor allem in Versorgungsdefiziten.

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BERLIN/HANNOVER. Arbeitnehmern, die längerfristig erkrankt sind, wird im deutschen Gesundheitswesen nur unzureichend geholfen. Diesen Schluss zieht die KKH Kaufmännische Krankenkasse aus ihrer aktuellen Studie.

Demnach steigen die Ausgaben für Krankengeld stetig: Bei der KKH seien sie seit 2012 um 15 Prozent auf rund 330 Millionen Euro jährlich angewachsen. Insgesamt hätten alle Krankenkassen im vergangenen Jahr über elf Milliarden Euro für Krankengeld-Zahlungen ausgegeben.

Vor allem Rückenprobleme und psychische Erkrankungen

Jeder dritte Krankengeld-Fall gehe auf Rückenprobleme zurück, jeder vierte auf psychische Erkrankungen.

Sorge bereite zudem, dass Arbeitnehmer immer länger Krankengeld beziehen: 2012 waren es laut KKH noch durchschnittlich 89 Tage, 2016 bereits 99.

"Für Langzeiterkrankte wird der Weg zurück ins Berufsleben offensichtlich immer langwieriger", schlussfolgerte KKH-Chef Ingo Kailuweit laut Mitteilung. "Wir befürchten, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird."

Die Ursachen sieht die KKH vor allem in Versorgungsdefiziten, etwa der langen Wartezeit auf einen Termin beim Psychotherapeuten. (mmi)

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