AOK-Umfrage

Mit dem Nachbarn zum Arzt? Klar!

Gute Nachbarschaft hat einen hohen Stellenwert: Auch, wenn es um Gesundheit geht.

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DÜSSELDORF. Für einen Großteil der Bundesbürger hat die Hilfe unter Nachbarn einen großen Stellenwert. 69 Prozent würden ihre Nachbarn bei Bedarf bei einem Arztbesuch begleiten, 66 Prozent sie bei der Kinderbetreuung unterstützen. Das geht aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Emnid im Auftrag der AOK Rheinland/Hamburg hervor. Danach fühlen sich 90 Prozent der Bürger in ihrer Nachbarschaft gut aufgehoben.

Emnid hatte im April 1002 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren telefonisch befragt. Von ihnen gaben 60 Prozent an, dass sie sich an ihre Nachbarn wenden würden, wenn sie kurzfristig Unterstützung brauchen. Verwandte (64 Prozent) und Freunde (63 Prozent) spielen keine sehr viel größere Rolle. Dabei ist die Bedeutung der Nachbarn für ältere Menschen erwartungsgemäß höher als für jüngere.

Sozialer Kontakt, Teilhabe und Einbindung seien für jeden Menschen wichtig, sagt der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg Günter Wältermann. Ein kurzes Gespräch über den Gartenzaun und viele andere vermeintlich kleinen Dinge seien wichtig für das Wohlbefinden und damit auch für die Gesundheit. "Gelebte Nachbarschaft hat in diesem Sinne eine gesundheitsfördernde Funktion", erläutert er.

Die Umfrage ist Teil der Aktion "Gesunde Nachbarschaften", die die AOK Rheinland/Hamburg gemeinsam mit dem Netzwerk Nachbarschaft ins Leben gerufen hat. "Mit der Aktion ‚Gesunde Nachbarschaften‘ möchten wir nachbarschaftliche Hilfe und Engagement im direkten Wohnumfeld unterstützen und dazu einladen, selbst aktiv zu werden", sagt Wältermann.

Das Prinzip der Hilfe auf Gegenseitigkeit sei die historische Wurzel der Krankenkassen. "Als Ortskrankenkasse ist uns die Gemeinde und Kommune als Ort von Gesundheit besonders wichtig", betont der AOK-Chef. (iss)

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