Kommentar – Ausgabenentwicklung der Kassen
Dagobert Duck lässt grüßen
Die Fakten zur Ausgabenentwicklung der gesetzlichen Krankenkassen stehen in deutlichem Kontrast zu der zu Beginn der Sommerpause geführten Debatte über weiter steigende Zusatzbeiträge und die Explosivwirkung von Innovationen und Gröhes Leistungsgesetzen.
Aus dem Defizit von knapp einer halben Milliarde Euro vor einem Jahr ist nun ein Überschuss von fast 600 Millionen Euro bei den Kassen geworden. Ein stabiler Arbeitsmarkt und außergewöhnlich hohe Rentenanpassungen schwemmen weiteres Geld in den Gesundheitsfonds.
Reserven von 20 Milliarden Euro
Das Gesamtsystem verfügt über Reserven von über 20 Milliarden Euro – das sind rund zehn Prozent des Jahresbudgets der Krankenkassen.
Vor diesem Hintergrund erscheint es kleinkrämerisch, dass nicht einmal zeitlich definierte Gesetzesaufträge wie die Umsetzung des Medikationsplans termingerecht abgearbeitet werden.
Noch immer streiten sich GKV-Spitzenverband und KBV um die Höhe des Honorars für die Ärzte, sodass Ende September der Erweiterte Bewertungsausschuss eine Entscheidung treffen muss. Und die kommt nicht mehr fristgerecht, um die Leistung, wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, zum 1. Oktober wirksam werden zu lassen. Dagobert Duck lässt grüßen.
helmut.laschet@springer.com