Nach Todesfällen im Krebszentrum

Pflegebeauftragter will Heilpraktiker-Ausbildung überprüfen

Nach dem Tod mehrerer Patienten einer alternativen Krebspraxis am Niederrhein will der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, die Heilpraktikerausbildung überprüfen lassen.

Veröffentlicht:

BERLIN. Als Konsequenz aus dem Tod mehrerer Krebspatienten in einerHeilpraktikerpraxis am Niederrhein fordert der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, die Ausbildung der Heilpraktiker in Deutschland unter die Lupe zu nehmen.

Heilpraktiker benötigten hierzulande eine Erlaubnis sowie eine Überprüfung, dass bei einer Ausübung der Heilkunde keine Gefahr für die Gesundheit der Patienten zu befürchten sei, erläuterte der CDU-Politiker im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag).

"Die Überprüfung, die Erteilung der Erlaubnis und die Überwachung der Berufsausübung liegen dabei in der Verantwortung der Länder. Gleichwohl sollten wir - auch angesichts des aktuellen Falls - prüfen, ob der aktuelle Gesetzesrahmen noch den Anforderungen der Zeit entspricht", sagte Laumann.

Hierbei gelte der Grundsatz Gründlichkeit vor Schnelligkeit: "Gegenseitige Schuldzuweisungen und Schnellschüsse helfen da niemandem."

Die Heilpraktikerausbildung in Deutschland war in die Kritik geraten, nachdem mehrere Patienten nach einer Behandlung in dem alternativen Krebszentrum gestorben waren. Ein Heilpraktiker hatte sie mit einem nicht als Medikament zugelassenen Stoff behandelt, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Laumann warnte aber davor, Heilpraktiker unter Generalverdacht zu stellen. "Ich höre auch immer wieder, dass Patienten sich bei einem Heilpraktiker gut aufgehoben fühlen, weil er sich Zeit nimmt. Vielleicht sollten die Schulmediziner auch einen Blick darauf werfen."

(dpa)

Mehr zum Thema

#NRWEntscheidetSich

Medienkampagne zur Organspende in NRW

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“