Forsa-Umfrage

Pflegebedürftige: Im Südwesten weniger Kontakte

46 Prozent der Deutschen haben mehrmals in der Woche Kontakt zu Pflegebedürftigen. Baden-Württemberg allerdings meldet andere Zahlen.

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STUTTGART. In Baden-Württemberg haben bundesweit die wenigsten Menschen mit der Pflege eines Angehörigen in den eigenen vier Wänden oder in einem Pflegeheim zu tun. Das ergab eine aktuelle Forsa Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK).

Während bundesweit 46 Prozent der Befragten täglich oder mehrmals die Woche Kontakt zu einem Pflegebedürftigen haben, trifft dies in Baden-Württemberg nur auf gut ein Drittel zu. Zwar werden auch im Südwesten 70 Prozent der rund 300 000 Pflegebedürftigen zu Hause betreut, und davon wiederum 70 Prozent von den eigenen Angehörigen, aber insgesamt ist die Pflegequote mit 2,8 Prozent der Bevölkerung deutlich niedriger als bundesweit (3,3 Prozent).

Über 90 Prozent der Befragten in Baden-Württemberg ist gleichwohlbewusst, dass die gesetzliche Pflegeversicherung nur einen Teil der Kosten abdeckt, die bei Pflegebedürftigkeit anfallen. Ausreichend vorgesorgt hat nach eigener Einschätzung allerdings nur ein Drittel.

"Bedenklich ist, dass 30 Prozent der "Nachlässigen" die Wahrscheinlichkeit ein Pflegefall zu werden, für gering halten", erklärt Andreas Vogt, Leiter der TK-Landesvertretung in Stuttgart. Schon jetzt läge die Pflegewahrscheinlichkeit bei den über 80-Jährigen bei annähernd 30 Prozent. Außerdem müssten künftig vermutlich mehr Menschen kostenintensiver im Heim gepflegt werden. (fuh)

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