Thüringen

Klinikplan gibt Brief und Siegel für jedes Haus

Der neue Krankenhausplan in Thüringen gibt eine Bestandsgarantie für alle Standorte im Land.

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ERFURT. In Thüringen hat die rot-rot-grüne Landesregierung den neuen Krankenhausplan beschlossen. Er sieht den Erhalt aller rund 40 Klinikstandorte vor.

Darauf hatte sich Landesgesundheitsministerin Heike Werner (Linke) unter Verweis auf den Koalitionsvertrag schon vor Beginn der Gespräche im Krankenhausplanungsausschuss festgelegt. Damit verpuffte auch eine Forderung der Ersatzkassen, die mehrere Klinikstandorte in Frage gestellt hatten.

In den kommenden Jahren werde bei sinkender Einwohnerzahl, aber einer immer älter werdenden Bevölkerung eine annähernd konstante Auslastung der Häuser erwartet, so Werne. Die Zahl der Planbetten soll demnach im Jahr 2022 mit rund 14.200 etwa auf dem Niveau von 2015 liegen.

Geriatrie und Palliativmedizin im Blick

Gestärkt werden sollen vor allem die Geriatrie und die Palliativmedizin. Das schlägt sich in der Bildung von zwei neuen Geriatrie-Abteilungen im südthüringischen Klinikum Hildburghausen und im Klinikum Weimar nieder.

Über Anträge von 17 weiteren Kliniken, die ebenfalls Geriatrie-Abteilungen einrichten wollen, soll in den kommenden Wochen entschieden werden. Hintergrund dafür ist laut Ministerium die erst kürzlich von der Landesregierung beschlossene Mindestarzt-Quote für Thüringer Akutkliniken.

Diese müssen vom kommenden Jahr an je Fachabteilung mindestens 5,5 Arztstellen besetzen, darunter wenigstens drei mit passenden Fachärzten. Die Palliativmedizin wird erstmals im Landeskrankenhausplan als eigenständiges Fachgebiet innerhalb der Inneren Medizin ausgewiesen.

21 Häuser hatten Anträge auf Palliativstationen gestellt, fachübergreifend waren 100 Anträge auf Genehmigungen neuer Fachabteilungen oder -disziplinen eingegangen, die jetzt in die Anhörungen mit den einzelnen Kliniken gehen. Der Plan ist zum 1. Januar in Kraft getreten und gilt sechs Jahre.

Nach Daten des Statistischen Landesamtes waren Klinikbetten in den vergangenen Jahren nur zu etwa drei Vierteln ausgelastet. Die amtliche Statistik erfasst dabei die Zahl der tatsächlich aufgestellten Betten (rund 16.000). Die Thüringer Krankenhäuser behandeln jährlich fast 600.000 Patienten.(zei)

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