GKV-Finanzdaten

Kassen "surfen" im Geld

Positive Nachrichten aus dem BMG. In der heißen Phase des Wahlkampfs kann Hermann Gröhe gute Finanzdaten der GKV verkünden.

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:
Geldsegen: Die Krankenkassen haben im ersten Halbjahr 2017 einen Überschuss von 1,41 Milliarden Euro erzielt.

Geldsegen: Die Krankenkassen haben im ersten Halbjahr 2017 einen Überschuss von 1,41 Milliarden Euro erzielt.

© solvod / stock.adobe.com

BERLIN. Krankenkassen haben nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) ausreichend Spielräume, um ihren Versicherten "hochwertige Leistungen bei attraktiven Beiträgen" zu gewähren. Die Kassen haben im ersten Halbjahr einen Überschuss von 1,41 Milliarden Euro erzielt – im gleichen Vorjahreszeitraum sind es nur knapp 600 Millionen Euro gewesen. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung des BMG hervor.

Weniger die Gesundheitspolitik, als vielmehr die brummende Konjunktur sind allerdings die Ursache für den hohen Kassenüberschuss. Entsprechend haben die Einnahmen mit 4,3 Prozent deutlich stärker zugelegt als die Ausgaben mit 3,7 Prozent.

In den drei großen Ausgabenblöcken verzeichnet die GKV moderate Zuwächse: Die Ausgaben für Arzthonorare stiegen je Versicherten um 3,9 Prozent, bei den Arzneiausgaben beträgt das Plus 2,0 Prozent. Bei der der Krankenhausbehandlung fällt das Ausgabenwachstum je Versicherten mit 1,3 Prozent sogar noch geringer aus, wie das BMG mitteilt.

Bei Heilmitteln lässt sich nach Meinung des Ministeriums bereits ein erster Effekt des Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetzes (HHVG) ablesen. Hier ergibt sich ein Zuwachs von 6,6 Prozent. Das HHVG war im Frühjahr in Kraft getreten.

Spannend für die Kassen und die Beitragszahler wird es wieder Mitte Oktober werden. Dann stellt der Schätzerkreis beim Bundesversicherungsamt seine Prognose für 2018 vor. Diese bildet die Basis für die Festlegung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags. Doch diese mutmaßlich frohe Botschaft wird der nächste Bundesgesundheitsminister erst Ende Oktober verkünden. (fst)

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen