Pädiater

Plädoyer für Kinder- und Jugendbeauftragten

Mit einer Petition an den Bundestag wollen die Pädiater erreichen, dass Kinderrechte besser geschützt werden. Noch fehlen 17.000 Unterschriften.

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WEIMAR. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat beim 21. Jugendmedizin-Kongress in Weimar moniert, dass die Umsetzung der Kinderrechte hierzulande "sehr im Argen" liege.

Der BVKJ unterstützt daher eine Petition der deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ), mit der die Einrichtung eines Kinder- und Jugendbeauftragten im Deutschen Bundestag durchgesetzt werden soll.

Bis zum 23. März müssen 50.000 Unterschriften gesammelt werden, damit sich der Deutsche Bundestag mit diesem Anliegen der kinder- und jugendärztlichen Gesellschaften und Verbände befasst, die auch von der Eltern-Selbsthilfe in Deutschland unterstützt wird.

Derzeit (Stand 9. März.) liegen 33.000 Unterschriften vor.

Der Kinder- und Jugendbeauftragte, den es bereits in vielen Ländern gibt, muss nach Vorstellung der Pädiater unabhängig agieren und auf eigene Initiative hin tätig werden können, wenn Kinderrechte verletzt sein könnten.

Zudem käme ihm die Aufgabe zu, Gesetze und Entscheidungen der Exekutive daraufhin überprüfen, ob sie dem Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen dienen. Schließlich sollte er Ansprechpartner für die Kinder und Jugendlichen, deren Eltern sowie für Kinderrechtsvertreter sein.

BVKJ-Präsident Dr. Wolfram Hartmann hält einen Kinderbeauftragten deshalb für unabdingbar, weil Kinderrechte in Deutschland nicht im Grundgesetz verankert sind.

Zudem seien nach wie vor zu viele Kinder und Jugendliche von Armut und dadurch bedingt oft schlechteren Gesundheits- und Bildungschancen betroffen, weil kinder- und jugendmedizinische Dienste im öffentlichen Gesundheitsdienst abgebaut würden oder aufsuchende Gesundheitsdienste fehlten. (ras)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Kinderrechte ins Parlament!

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