Pflegende Angehörige wollen mehr Einfluss auf politischer Ebene

HAMBURG (di). Pflegende Angehörige haben eine bundesweite Interessenvertretung gegründet. Ziel von "Wir pflegen" ist es, pflegenden und begleitenden Angehörigen zu mehr Wertschätzung und Mitsprache zu verhelfen.

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"Pflegende Angehörige sind für die Politiker bislang keine Gesprächspartner", kritisiert der in Hamburg gegründete bundesweit aktive Verein. Damit soll nun Schluss sein: "Wir pflegen" will erreichen, dass sie etwa vor der Verabschiedung von Gesetzen zu Anhörungen eingeladen werden.

Der Verein lädt alle Interessierten, Selbsthilfegruppen und weitere Initiativen ein, Mitglied zu werden. So sollen unterschiedliche Organisationen zusammengeführt und nach außen vertreten werden. Zugleich will man lokalen und regionalen Initiativen größeres Gewicht verleihen. "Bei "Wir pflegen" sollen all jene mit ihren Bedürfnissen und Vorschlägen selbst zu Wort kommen, die eine ihnen nahe stehende Person unentgeltlich pflegen oder gepflegt haben", teilte der Verein mit. Mit-initiiert wurde er von der Sozialgerontologin Dr. Hanneli Döhner, die ein internationales Forschungsprojekt zur Situation pflegender Angehöriger koordiniert hat und dabei Erfahrungen mit nationalen Interessenvertretungen in anderen Ländern sammelte. Döhner, Angestellte am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), zählt nun zum Vorstand des Vereins.

In Deutschland werden nach ihren Angaben sieben von zehn Pflegebedürftigen von Angehörigen oder Freunden gepflegt, dies sind 1,4 Millionen Menschen. Hinzu kommen rund 700 000 Angehörige, die Familienmitglieder in Pflegeheimen begleiten. Nicht erfasst sind in diesen Zahlen pflegende Angehörige von Menschen, die keine Pflegestufe haben. Viele von ihnen fühlen sich nach Auffassung des Vereins allein gelassen, schlecht informiert und teils überfordert.

Weitere Infos im Internet unter

www.wir-pflegen.net

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