Schmidt will 21 000 neue Pflegestellen in Kliniken

BERLIN (hom). Mit 21 000 zusätzlichen Pflegestellen will Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) der angespannten Personalsituation in den Krankenhäusern begegnen.

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Eine Arbeitsgruppe soll klären, wie das Programm in Höhe von rund 700 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren "unbürokratisch" umgesetzt werden kann, sagte Schmidt nach dem ersten deutschen "Pflegegipfel" am Mittwoch in Berlin. Eingeladen waren Vertreter der wichtigsten Verbände der Pflege, der Kliniken sowie der Ärzte und Krankenkassen.

Schmidt sagte, das Sonderprogramm solle durch die Kassen finanziert und im Zuge der geplanten Krankenhausfinanzreform umgesetzt werden. Die Verhandlungen darüber sind zwischen Bund und Ländern bislang jedoch ergebnislos verlaufen. Heute soll es weitere Gespräche geben.

Die Vorsitzende des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Doris Pfeiffer, kündigte unterdessen Widerstand gegen ein Sonderprogramm für mehr Pflegekräfte an. "Wir wollen gute Pflege in den Kliniken, haben aber auch die Pflicht, dass unsere Versicherten nicht übermäßig belastet werden." Ein zusätzlicher Pflegebedarf müsse über die bestehende Krankenhausvergütung in Form von Fallpauschalen (DRGs) abgedeckt werden.

Die Präsidentin des Deutschen Pflegerates (DPR), Marie-Luise Müller, sagte, in den Kliniken seien in den vergangenen zehn Jahren etwa 50 000 Pflegestellen gestrichen worden. "Das hat zu mehr Stress auf den Stationen und zu einer schlechteren Patientenversorgung geführt." Vor zehn Jahren habe eine Krankenschwester im Schnitt sechs Patienten versorgt. "Heute sind es zwölf."

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Gründe einen Arbeitskreis!

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