Gesundheitsförderung für ältere Patienten
KÖLN (iss). Alte und hochbetagte Patienten, die wegen eines Unfalls oder einer größeren Operation ins St. Franziskus-Hospital in Münster kommen, werden vom Tag der Aufnahme an kontinuierlich durch speziell geschulte Ärzte und Pfleger betreut. Die Folge: Deutlich weniger Patienten leiden unter Altersverwirrtheit und müssen nach dem stationären Aufenthalt in ein Pflegeheim eingewiesen werden.
Veröffentlicht:Für die "Maßnahmen zur Verhinderung eines perioperativen Altersdelirs" hat die Klinik aus Münster den mit 5000 Euro dotierten 1. Platz beim Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2008 gewonnen. Der jährlich stattfindende Wettbewerb stand in diesem Jahr unter dem Motto "Gesundheit im Alter - Innovative Gesundheitskonzepte". Insgesamt 62 Projekte hatten sich beworben.
Im St. Franziskus-Hospital wurden seit März 2003 mehr als 2500 Patienten mit einem Altersdurchschnitt von 79,3 Jahren intensiv betreut. Obwohl für das Projekt zusätzliches Personal eingestellt wurde, konnte das Krankenhaus die Kosten senken, weil die Verweildauer durch die Betreuung der Patienten gesenkt wurde.
Den zweiten Preis erzielte das Gesundheitsamt in Grevenbroich für das Projekt "Bis(s) ins hohe Alter", das sich für die Verbesserung der Zahngesundheit der Bewohner von Altenpflegewohnheimen einsetzt.
Die Initiatoren des Projekts "Vermeidung von Pflegebedürftigkeit von hochaltrigen Menschen" in Minden-Lübbecke setzen darauf, für allein lebende alte Menschen bedarfsgerechte, wohnortnahe und leicht zugängliche Hilfestrukturen aufzubauen. Für die verschiedenen Angebote zur Stärkung der Selbsthilfekräfte wurde die Anna Luise Altendorf-Stiftung mit dem dritten Platz ausgezeichnet.
Für seinen "Vorbildcharakter für die regionale Vernetzung im Gesundheitswesen" zeichnete der Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) den Kreis Heinsberg für sein Konzept zur Gesundheitsförderung älterer Menschen mit dem Sonderpreis aus. Das Projekt lebt von Angeboten der Gesundheitsförderung und setzt dabei auf die Zusammenarbeit der Beteiligten - von Ärzten, Apotheken und Krankenhäusern über Krankenkassen bis zu Sportvereinen und Selbsthilfe- und Senioreninitiativen.