Selbstbestimmtes Leben im Alter ist gefragt - mit Hilfen

Wie wollen die Bundesbürger im Alter leben? Eine neue Studie hat die Antwort ans Licht gebracht: Die meisten wollen in den eigenen vier Wänden leben - mit Geschäften und Ärzten in ihrer Nähe.

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In den eigenen vier Wänden statt im Alterheim: Wenn dann noch ein Arzt in der Nähe residiert, ist es perfekt.

In den eigenen vier Wänden statt im Alterheim: Wenn dann noch ein Arzt in der Nähe residiert, ist es perfekt.

© mahey / fotolia.com

MÜNCHEN (ava). Wenn es um die bevorzugte Wohnform im Alter von 70 Jahren und darüber geht, sind sich Mieter und Eigentümer einig: Zwei Drittel bevorzugen ein eigenständiges Leben in einer gewöhnlichen Wohnung oder im Haus.

Das geht aus einer repräsentativen TNS-Emnid-Umfrage unter deutschen Mietern und Eigentümern hervor, die am Dienstag von Verbänden der Bau- und Immoblienwirtschaft sowie dem Deutschen Mieterbund vorgestellt wurde.

57 Prozent der Befragten legen Wert auf ein zusätzliches Hilfsangebot. Nur jeder dritte Befragte möchte zwecks altersgerechtem Wohnen umziehen. Jeder Zweite würde stattdessen lieber die Wohnung oder das Haus umbauen.

Allerdings würden über 80 Prozent der Befragten beim Verlust der Selbstständigkeit im Alter noch einmal umziehen. Wichtig für ein selbstständiges Leben im Alter ist die Möglichkeit, Hilfen im Haushalt und bei der Pflege in Anspruch nehmen zu können und Geschäfte, Ärzte und öffentliche Verkehrsmittel in unmittelbarerer Nähe - fast alle Befragten erachten dies als wichtig.

84 Prozent stufen den Einbau von altersgerechten Techniken und Kommunikationsmitteln wie Hausnotruf oder Kommunikation mit Ärzten und Pflegern als wichtig ein.

Ein barrierearmer Zugang zur Wohnung durch weniger Treppen oder den Einbau eines Fahrstuhls und bauliche Anpassungen in der Wohnung wie eine bodengleiche Dusche sind für acht von zehn Befragten weitere wichtige Voraussetzungen.

Auch Sicherheitsmaßnahmen wie eine Gegensprech- oder Alarmanlage spielen für drei Viertel der Befragten eine bedeutende Rolle - gerade Frauen fühlen sich damit wohler.

Im Alter werden Hilfsangebote offenbar überaus gern in Anspruch genommen: Ganz oben auf der Präferenzliste steht die Hilfe bei der Pflege. Für drei Viertel der Befragten wäre ein solches Angebot wichtig im Alter.

Aber auch Hilfen bei der Hausarbeit, bei kleineren Reparaturen, bei Einkäufen, bei Behördengängen, bei der Körperpflege, bei Arztbesuchen sowie gemeinsame Unternehmungen sind bei zwei Drittel der Befragten besonders beliebt. Lediglich "Essen auf Rädern" ist weniger stark nachgefragt (34 Prozent).

Im Schnitt können die Befragten für Serviceleistungen oder altersgerechte bauliche Veränderungen 280 Euro monatlich aufbringen. Eigentümer haben mehr Ressourcen als Mieter: Sie können im Schnitt 384 Euro aufbringen, während es bei Mietern lediglich 161 Euro sind.

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