Kommentar
Klare Grenzen sind notwendig
Im Streit um die Delegationsfähigkeit ärztlicher Leistungen ist die Position von KBV und Krankenhausgesellschaft beinhart: Keine Substitution ärztlicher Leistung durch Pflegekräfte!
Das ist doppelt berechtigt. Es darf keine Vermischung der Verantwortung für Diagnosen und Verordnungen zwischen verschiedenen Berufsgruppen geben, auch wenn sich die Pflege in Teilen akademisiert hat. Die Verantwortungs- und Haftungsteilung geht am Ende auf Kosten der Patienten.
Im übrigen entwickelt sich in der Pflege ein massives Ungleichgewicht: ein Überangebot an akademisierten Arbeitskräften, die nach einer qualifizierten Tätigkeit im Krankenhaus suchen und ein massiver Mangel an Pflegekräften, die die harte Arbeit in der Patientenversorgung übernehmen. Die Probleme lösen sich nicht damit, dass akademisierte Pfleger Doktor spielen dürfen. Sondern nur, indem Klinikmanager für adäquate Arbeitsbedingungen auch für Mitarbeiter in der Pflege Sorge tragen.
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