Neue Strukturen

Der lange Weg zur Pflegekammer

Was lange währt, wird endlich gut? In Schleswig Holstein soll die erste Pflegekammer entstehen.

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Unermüdlich setzt er sich für die Einrichtung von Pflegekammern ein. Jetzt kann der Vorsitzende des Deutschen Pflegerates Andreas Westerfellhaus einen großen Erfolg verbuchen: Schleswig-Holstein will als erstes Bundesland eine entsprechende Kammer einrichten.

Die Kammer soll im Norden sicherstellen, dass Pflegende künftig bei allen Entscheidungen über Qualitätsstandards, Berufsordnung, Aus- und Weiterbildung einbezogen werden und ihre Anliegen selbst vertreten können.

Noch bleibt offen, ob es zu weiteren Kammergründungen kommen wird. Der Weg ist dornig. Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) etwa fordert vor der Kammergründung ein repräsentatives Votum der Pflegenden.

Eine extrem hohe Hürde, denn ohne die Kammer ist ein Überblick über die Meinungsbildung in der Berufsgruppe schwer zu erstellen - keine Institution erreicht alle in der heterogenen Gruppe der Pflegenden.

Auch Dr. Theodor Windhorst, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hat jüngst beim Pflegekongress in Hamburg vor übertriebenen Erwartungen gewarnt. Er erinnerte daran, dass bei Ärzten nicht die Kammern, sondern freie Verbände das "aggressive Durchsetzen von Interessen" übernehmen.

Kein Zweifel: In der Diskussion um die Zukunft der Pflege wird das Thema "Kammer" ein Dauerbrenner bleiben. (fuh/di/chb)

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